Ptolemea – Tome 1
FinestNoise Releases / Radar (2019)

(6 Stücke, 31:58 Minuten Spielzeit)

Ptolemea ist das Bandprojekt der in Luxemburg geborenen und beheimateten Priscila Da Costa. Sie selbst hat portugiesische Wurzeln und bezeichnet ihre Musik als Post-Grunge. Neben Sängerin und Gitarristin Priscila gehören noch Niels Engel (Schlagzeug), Sebastian Schlapbe (Bass), Christoph Reitz (E-Violine) und die beiden Backgroundsängerinnen Sitta Foehr und Jessica Lobo zur Band.


Priscila hat bereits seit mehreren Jahren musikalische Erfahrungen gesammelt. Am Anfang stand das Akustik Cover Duo The Glass Arrows, bei dem sie auch begann Gitarre zu spielen. Danach war sie u. a. Mitglied in der Hardrockband The Filthy Broe Billionaires (sie benannte sich später in The Velvet um und änderte ihren Stil in gute alte Rock’n’Roll-Musik) und trat als Gastsängerin bei der Luxemburger Bluesband Remo Cavallini Band in Erscheinung. Nun also ihr Album „Tome 1“ mit ihrer eigenen Band.  

Sechs Songs finden sich auf der mit knapp 32 Minuten Spielzeit doch sehr kurz geratenen CD, die in einem Papersleeve ohne Booklet daherkommt. Die Laufzeiten der sechs Songs liegen zwischen 3:46 und 6:02 Minuten Länge.

Mit dem fünfeinhalbminütigen „Twisted Mind“ beginnt die CD. Eine fette Basslinie, zu der sich schnell Schlagwerk und Keyboards gesellen, eröffnet diesen ersten Song. Priscila legt kurz darauf ihre Gesangslinie darüber und es entwickelt sich ein hypnotischer Song, der vor allem durch Bass bzw. Gitarre diesen einnehmenden Rhythmus bekommt. Das Keyboard streut dann einige Akzente ein. Der Song „Let It All Go“ ist zusammen mit Remo Cavallini entstanden und versprüht eine gehörige Prise Blues-Rock. Die Mitdtempo-Nummer geht durch die eingängige Melodie schnell ins Ohr. Cavallini scheint hier einige Gitarrenparts übernommen zu haben, was aus den Infos aber leider nicht hervorgeht.

Der Bass eröffnet dann den Track „Fallin“. Zunächst singt Priscila nur zu diesem Instrument, was eine ganz besondere Atmosphäre entwickelt. Nach gut 1:20 Minuten steigt dann die Band im Refrain ein. Ein klasse Rocksong. Einen leicht folkigen bzw. Singer/Songwriter-Touch hat dann das Stück „I Wish I Could“, da hier Akustikgitarre und Violine vorherrschen. Aber auch hier macht Priscila am Mikro eine gute Figur. Countrymäßig zeigt sich dann das Stück „Won’t Go Down“ während das abschließende „Trying To Forgive“ eine herrliche Rocknummer ist.

„Tome 1“ ist das Debütalbum der aus Luxemburg stammenden Priscila Da Costa. Sie bietet mit ihrer Band eine gelungene Mischung aus Rock, Blues, Folk und Country. Markant ist in den einzelnen Stücken aber vor allem Priscila’s Stimme, die klar im Vordergrund steht. Ein schönes Debüt einer Band, die noch von sich reden machen wird.

Stephan Schelle, März 2019

   

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