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Psychowatermelon
- Ghostpiracy Die beiden italienischen Musiker Alex Savelli (Pelican Milk, NoStress, Italian Kidd) und Tommaso Michienzi haben sich zu einem Duo zusammengeschlossen, das den Namen Psychowatermelon trägt. Im Herbst 2024 ist ihr Debütalbum unter dem Titel „Ghostpiracy“ erschienen. |
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In
ihrer Liebe zur Psychedelia, zum Cosmic Rock der 60er und 70er Jahre, zu
instrumentalen Landschaften, in denen man sich verlieren und wiederfinden
kann, zu einer uralten, aber heute mehr denn je revolutionären Idee von
Rock, der mit Menschlichkeit und Duft gespielt wird, stellten sich Alex
Savelli und Tommasi Michienzi eine Platte vor, die ihren Leidenschaften
eine Stimme geben könnte, und brachten ihre Instrumente ins Spiel:
Gitarren, Bässe und vokale Streicher für den einen, die elektronische
Sammlung von Synthesizern, Theremins, Plug-ins und anderen magischen
Spielzeugen für den anderen. Entscheidend war der Beitrag eines
talentierten jungen Schlagzeugers, Andrea Lamb D’Aniello, der dem
bereits vorhandenen Material eine neue Wendung gab. Der Schlagzeuger wurde
aufgefordert, auf sehr spartanischen Loops oder Sequenzen zu spielen, und
musste sich Dynamiken, Entwicklungen und Szenarien vorstellen, die kaum
angedeutet waren; später wurden viele dieser minimalen Referenzen völlig
aufgegeben, und das Duo arbeitete an dem, was der Schlagzeuger geschaffen
hatte. Eine ungewöhnliche Art des Komponierens und Produzierens, die
„Ghostpiracy“, das von Pino Salviati gemastert wurde, eine große
Freiheit des Ausdrucks verlieh. Der einzige Gast auf „Ghostpiracy“ ist
der Sänger Luca Fattori, der in „Aliens On Piano“ einen Alien
spielte, der ein Klavier findet. Gestartet wird mit dem
Stück „Survivor Tales“. Ein sehr
atmosphärisch / elektronisches Stück bei dem Gitarrenharmonien auf
elektronischen Sounds liegen. Ein Stück in das man sich verlieren kann. „Barbarian Dreams“ baut sich dann wie ein
Soundtrack auf. Sehr melodisch geht das Duo hier zur Sache und garniert
das Ganze mit eingestreuten rhythmischen Elementen. Nach einigen Momenten
kommt dann ein Schlagzeugrhythmus auf, der dem Track einen schönen
sanften Groove verleiht. Rockelemente sowie gesangliche Parts (ohne Text)
werden zudem eingebaut. „Ghostpiracy“ beginnt verträumt, bekommt aber nach
wenigen Momenten sowohl rhythmische Elemente aus Synthesizer wie auch vom
Schlagzeug spendiert. So entwickelt sich ein atmosphärisch groovendes Stück,
das auch einen Hauch Postrock atmet, dabei aber recht proggig bleibt. In
„Meanwhile“ produzieren sie dann einen hypnotischen Mahlstrom. Jazzig kommt dagegen „Monkey Business Culture Club“
rüber. Diese jazzigen Gitarrenparts werden dann mit teils flirrenden
Synthesizerklängen unterlegt. Das klingt außergewöhnlich, kann aber
fesseln. „Vintage Future“ hat was von Symphonicrock,
gemischt mit jazzig/proggigen Klangskulpturen, die auch mal recht dreckig
rüberkommen. Wie ein Soundtrack für einen Thriller, bei dem eine
Verfolgungsjagt vertont wurde, wirkt „Primal Chase“. Dieser Track, der
hauptsächlich aus rhythmischen Elementen besteht, hat was. Das sind
einige Beispiele für dieses ungewöhnliche aber hoch interessante Album. Auf „Ghostpiraqcy“ bietet das Musikprojekt
Psychowatermelon, bestehend aus den beiden Hauptprotagonisten Alex
Savelli und Tommaso Michienzi außergewöhnliche Instrumentalmusik die
Soundtrackartig wirkt und darüber hinaus elektronische Musik mit Jazz und
Prog vermischt. Stephan Schelle, Februar 2025 |
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