Protz – In Dog We Trust
Sireena Records (2023)

(10 Stücke, 39:19 Minuten Spielzeit)

Es gibt Musiker und Bands die brauchen für ihr Debütalbum etwas länger. So erging es auch der hessischen Band Protz. Sie wurde bereits im Jahr 1980 von Frontmann Ritchie Wilhelm (Gitarren, Gesang) gegründet und legt doch erst am 31.03.2023 ihr Debütalbum vor. Wenn man das energiereiche Album dann hört, ist kaum zu glauben, dass es so lange gedauert hat. Aber besser spät als nie.


Das Quartett, neben Ritchie Wilhelm bestehend aus Joe Trageser  (Bass, Gesang), Michael Frischbier (Schlagzeug) und Robin Wilhelm (Gitarren, Gesang) ist bei der Produktion vom ersten Ton an die Spielfreude und Klasse anzumerken, die sie in Jahrzehnte langem Zusammenspielen gewonnen haben. Sehr erfolgreich waren Auftritte auf verschiedensten Festivals wie dem Wacken Open Air oder G.O.N.D. Aber auch über die Grenzen Deutschlands hinaus, wie dem Südtiroler Alpen Flair, begeisterten die Power-Rocker aus Hessen ihr Publikum. Nicht zu vergessen, Konzerte mit namhaften Bands wie Girlschool, Nitrogods, Helloween, Eisbrecher etc. Auch nicht zu vergessen, wie PROTZ 2003 den »Rock und Pop Preis« in Hamburg abräumte. Zitat eines Juroren: »Das ist mal ne Mucke!« Einzige Kritik: Für einen Nachwuchswettbewerb sei die Band zu professionell. Damit ließ sich aus Sicht der Musiker natürlich bestens leben.

Und genau das ist es. Die Band wirkt unglaublich professionell und haut auf „In Dog We Trust“ einen powervollen Rock raus, der einfach nur mitreißend ist. Da stellt sich als einziges die Frage, warum das Album nur knapp 40 Minuten Spielzeit aufweist, da doch seit 1980 genug Material vorliegen müsste. Es ist zu hoffen, das die Jungs da in nicht allzu langer Zeit noch nachlegen.

Schon der Opener „I Don’t Wanna Work No More“ haut einen um. Da schallt es fett und druckvoll aus den Boxen. Bei so einem Klang muss man sich in der Tat nicht vor großen Namen verstecken.

Das Tempo wird dann in „2.65“ richtig angezogen. Da wirbelt das Schlagwerk und die Gitarre klingt am Anfang wie bei AC/DC. Darüber hinaus bekommt der Song durch einige Mundharmonika-Einschübe noch ein ganz besonderes Flair. Und auch die nachfolgenden Songs stehen dem in Nichts nach. Die Songs haben das Potenzial jede Bühne zu rocken und das Publikum in Ekstase zu versetzen.

Ich frage mich nach dem Hören des Debütalbums „In Dog We Trust“ der hessischen Rockband Protz, was sie so lange davon abgehalten hat diese Songs zu veröffentlichen. Das wurde nämlich absolut Zeit. Ich hoffe, dass es bis zum nächsten Album dann nicht so lange dauern wird. Die Songs haben Klasse, rocken was das Zeug hält, gehen ins Ohr und die Produktion klingt hervorragend. Da hat Sireena aber mal einen dicken Fisch an Land gezogen.

Stephan Schelle, März 2023

   

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