Port Mahadia – Echoes In Time

Port Mahadia – Echoes In Time
Giordano Music / Just For Kicks Music (2008)
(10 Stücke, 45:36 Minuten Spielzeit)

Mit dem Progressiv-Rock-Projekt Port Mahadia geht es auf dem Album „Echoes In Time“ auf große Reise durch die Meere dieser Welt. Die Verantwortlichen hinter diesem Projekt sind die beiden Amerikaner Cameron Castle (Gitarre) und Erinn Waggoner (Bass). Die beiden haben einige weitere Musiker um sich geschart, um diese musikalische Seereise zu bestreiten, darunter Violinist David Ragsdale (Kansas), Cellist Hugh McDowell (Electric Light Orchestra) und Sänger Damian Wilson (Threshold, Headspace, Ayreon).


„Echoes In Time“ stellt die erste Zusammenarbeit von Castle und Waggoner dar, auf der sich Stilrichtungen wie Progressive Rock, melodischer Hardrock, amerikanischer Westcoastrock und Metaleinflüsse vereinen.

Alles beginnt mit dem „Prologue (Beach Discovery)“ in irgendeinem Hafen oder an einem idyllischen Strand, denn Möwen und Wellenrauschen bestimmen das Bild, auf das sich Metalriffs und sanfte Cello-/Violinensounds legen. Leichte Ansätze die in Richtung Kansas weisen, dürften bei der Instrumentierung eigentlich nicht verwundern und die bekommt man auch.

Das recht kurze „Sirens Call“ hat durch Akustikgitarre balladeske Ausmaße und könnte auch einer Arena-Scheibe entsprungen sein. Vor allem der Gesang lässt hier Vergleiche zu. Das folgende nur 28sekündige „Log Entry“ besteht aus einer Erzähler-Stimme, die eine Art Logbucheintrag zitiert, den Eindruck eines Konzeptalbums verstärkt und eine dichte Atmosphäre bietet. Beim folgenden Instrumentalstück „Horizons“ kommt melodischer Prog-Metal zum Einsatz. Das ist sehr gut gemacht, denn den recht zaghaften Keyboards stehen ein treibendes Schlagzeug und schöne Gitarrensoli gegenüber, die auch mal in frickelige Einlagen übergehen.

Wenn man Vergleiche beim nächsten Stück „Requiem Of The Wind“ anstellen will, so kommt mir eine Mischung aus Arena und Rush in den Sinn, aber jeder Hörer wird wohl seine andere Anleihen heraushören. „Times Companion“ bietet herrliche Gitarren und einen unter die Haut gehenden Gesang. Ich mag den Song sehr. Nach dem sehr Kansas-ähnlichen kurzen Zwischenspiel „Riding The Wind“ kommen bei „Distant Shores“ Violinensounds zum Einsatz, bei denen ich zunächst an eine Trompete dachte. Danach folgt mit „I Of The Storm“ der Longtrack des Albums, der es auf mehr als 13 Minuten bringt. Hier finden wir Rhythmus-, Melodie- und Strukturwechsel mit herrlichen Soli.

Mit dem „Epilogue (Beach Realization)“ bringen uns die Amerikaner dann aus dem Album wieder in das Hier und Jetzt zurück. Diese Ballade endet, wie die CD begonnen hat, mit Wellenrauschen, allerdings ohne die Möwen.

Port Mahadia bieten eine ungewöhnliche Mischung, deren Sound nicht ganz alltäglich ist und doch gut ins Ohr geht. „Echoes In Time“ ist ein gelungenes Debüt einer Band, von der man sicherlich noch einiges hören wird. Meinem Geschmack nach bietet das Album den richtigen Grat an mainstreamigem Rock, Prog und Metal ohne sich an anderen Musikgrößen anbiedern zu wollen.

Stephan Schelle, Juni 2008

   

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