Pink Floyd –
The Endless River
Als die
Nachricht durch die Gazetten ging, dass Pink Floyd ein neues Studioalbum veröffentlichen,
war die Spannung und Euphorie groß. Doch wer ist beteiligt, fragten sich
viele zumal Roger Waters 1985 die Band verlassen hatte und Rick Wright im
Jahr 2008 verstorben war. Dann sickerte durch, dass das Material aus den
Aufnahmesession des Albums „The Division Bell“ stammen sollte. Das dämpfte
dann die Euphorie denn sollte es etwa Ausschussmaterial sein? |
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David
und Nick haben 20 Stunden des Materials, das es nicht auf das „The
Division Bell“-Album geschafft hat (ursprünglich sollte damals sogar ein
zweites Werk mit instrumentalen Tracks erscheinen) durchgehört und wählten
Teile daraus, die sie dann für „The Endless River“ mit neuester Technik
weiterbearbeiteten. Dabei ist, das kann hier schon mal gesagt werden, aber
der Spirit, den Pink Floyd-Werke umweht, erhalten geblieben. Das
fast reine Instrumentalalbum bietet zwar 18 Stücke, jedoch sind viele
dieser Tracks nahtlos miteinander verbunden, so dass ein kompaktes Werk
aus vier größeren Parts entstanden ist. Lediglich der letzte Track
„Louder Than Words“ ist ein gesungenes Stück, im Stile von „The
Division Bell“. Nach
Ausschussware klingt das Album in keiner Minute. Vielmehr spannen David
und Nick zusammen mit den Parts von Rick Wright, die hier sehr stark in
den Vordergrund drängen, einen Bogen zwischen den Alben „Meddle“ und
„The Division Bell“. Sehr ambiente Klangformen wechseln sich mit sphärischen
und proggigen Passagen ab, für die die Band so berühmt und beliebt war. In
dem einen Moment meint man eine Klangfolge in der Art von „Echoes“ zu
hören, dann kommen Strukturen wie von „Dark Side Of The Moon“ auf, um
im nächsten Moment recht stark nach „Wish You Were Here“ (z. B. in
„It’s What We Do“) oder rhythmisch wie von „The Wall“ zu
klingen. Und „Talkin’ Hawkin’“ klingt wie ein weiterer Part des
Songs „Keep Talking“. Die Musik ist wie eine Traumreise durch einen
bekannten Kosmos, in dem man sanft dahinschwebt und Pink Floyd immer mal
wieder mit einem eingestreuten Zitat auf Vergangenes hinweisen. Das
Album wird in verschiedenen Formaten herauskommen. Neben der einfachen CD
gibt es noch die Deluxe-Sets, die mit DVD oder BluRay ausgestattet sind.
Auf diesen befinden sich neben sechs Video-Tracks der Songs, bei denen die
Musiker während der „The Division Bell“-Session zu sehen sind, auch
noch drei weitere unveröffentlichte Tracks aus den Sessions. Das
Album wird aufgrund seiner doch sehr atmosphärischen, ambienten und vor
allem recht instrumentalen Form die Geister scheiden, zumal es nicht mit
den bisherigen Werken vergleichbar ist. Wenn man es aber vor allem als
Hommage an den langjährigen Weggefährten Rick Wright und auch als Epilog
zur Ära Pink Floyd sieht, dann macht das Album absolut Sinn, zumal es
einige sehr schöne Reminiszenzen an vorhergehende Alben enthält. David
und Nick scheinen einen Abschluss des Themas Pink Floyd mit diesem Werk
erschaffen zu haben, der viele Zitate aufweist. Darüber hinaus ist dieses
Werk eine schöne Hommage an ihren verstorbenen Freund Rick Wright.
Empfehlen kann ich vor allem die Deluxe Edition (mit DVD oder BluRay) auf
der das Album im DTS-Surroundsound erst richtig zur Geltung kommt. Stephan Schelle, November 2014 |
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