Michael Pinella - Enter By The Twelfth Gate
13 / 44:23 SPV Inside Out (2004)

Michael Pinella, Keyboarder der amerikanischen Progressive PowerMetaller Symphony X legt mit „Enter By The Twelfth Gate“ sein Solodebüt vor. Entgegen den Werken seiner Band bietet er auf seinem Soloalbum gut eine Dreiviertelstunde reinste Instrumentalmusik. Alle 13 Songs hat er im Alleingang eingespielt um keinen Einflüssen von Außen zu erliegen, sondern sein ganz eigenes Ding umzusetzen und das ist ihm gelungen. Das er hier allein alles eingespielt hat ist bei dem tollen Schlagzeugsound kaum vorstellbar.

 

 
 

Michael ist ein studierter Vollblutmusiker. Er hat am College klassische Musik (Bach, Mozart und Beethoven) studiert, bevor er sich der Rockmusik verschrieben hat. Diese Wurzeln sind auch in seine Soloscheide eingeflossen. Vor der Aufnahme des Albums hat er sich auch noch mit den „Brandenburgischen Konzerten“ von Johann Sebastian Bach befasst. Wer nun denkt, dass er ein Klassikalbum aufgenommen hat, der liegt jedoch falsch. Vier Stücke haben eindeutig klassische Elemente, der Rest ist aber klassischer Rock. Zu den klassischen Stücken gehören „Piano Concerto # Mvt.1“, „.. Mvt. 2“ sowie „.. Mvt. 3“, die er selbst komponiert hat. Diese Stücke werden zum größten Teil vom Piano geprägt, klingen aber streckenweise als hätte Michael sie mit einem Symphonieorchester aufgenommen, denne s erklingen Geigensätze, Oboen etc. Als weiterer klassischer Titel findet sich mit „Scriabin Etude OP.42 No5“ ein von Michael neu arrangiertes Stück des russischen Komponisten Alexander Scriabin (1982 - 1915) auf der CD.

Die restlichen Stücke weisen Elemente von Melodic-, ProgRock und Klassik auf. Am ehesten sind sie mit den Alben von Jon Lord („Gemini Suite“, „Windows“ oder „Sarabande“), Rick Wakemam und Keith Emerson zu vergleichen. Dass Michael ein absoluter Könner ist, zeigt, das er der Virtuosität der vorgenannten Tastenleute in nichts nachsteht.

„Enter By The Twelfth Gate“ ist ein fantastisches Instrumentalalbum, das durch seine herrlichen Arrangements und tollen Melodien besticht. Freunde des Melodic- und ProgRock werden ihre Freude an dieser Scheibe haben.

Stephan Schelle, 2004

 
   

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