Pineapple Thief - Someone Here Is Missing

Pineapple Thief - Someone Here Is Missing
K Scope / edel (2010)
(9 Stücke, 45:28 Minuten Spielzeit)

Pineapple Thief spielen auch hier auf hohem Niveau, haben aber den Weg von gewohnten Harmonien verlassen. Alles ist nicht oder wenig mit ihrem Meisterstück „Variations On A Dream“ vergleichbar, hier versucht die Band durch moderne Töne weitere Hörerschaften erreichen zu wollen. Ihr Label K-Scope hat da wohl Einfluss nehmen können. Auch mit „Some Here Is Missing“ bleiben Pineapple Thief weiterhin in der obersten New Artrock Liga.


Als ich den ersten Hördurchgang startete war ich Anfangs enttäuscht; wo waren die fließenden Lieder? Sie waren doch immer in der Lage beim Hörer Bilder der inneren Ruhe zu erzeugen und das ist hier nicht der Fall. Gewollt? Na klar, denn hier geht es geradliniger, ja härter zu. Fette Riffs und feine Solis gibt es satt und der Drive der Stücke ist allgegenwärtig.

Dieses Mal lassen sie es auf einigen Tracks jedoch weniger fließen. Diese CD ist insgesamt unruhiger, schwungvoller, dynamischer, stakkatohafter und elektronischer als alle Vorgänger. Selbst vor New Wave Passagen schreckt die Band hier nicht zurück. So wird die Truppe sicherlich neue Fans hinzu gewinnen können. Alles ist zugänglicher und ihr Wechsel zur härteren Gangart nimmt man ihnen sicherlich nicht übel. Der süßliche, ja melancholische Sound und ihre Gabe so genannte Laut – Leise Passagen zu beherrschen, ging trotz der Härte des Albums nicht verloren.

Es bleibt abzuwarten, ob sie so neue Fans erreichen. Ich wünsche es ihnen.

Horst Coels, Juli 2010

   

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