Piledriver – Brothers In Boogie
Rockwell-Records / Soulfood (2016)
(15 Stücke, 70:47 Minuten Spielzeit)

Eine Band, die sich nach dem fünften Studioalbum der britischen Rockband Status Quo und ihr Debütalbum „Brothers In Boogie“ nennt, weckt zweifelsfrei Assoziationen zu den britischen Boogierockern. Auch das Cover, das drei Gitarristen zeigt, orientiert sich stark an dem 72’er Album von Status Quo. Und diese Annahme täuscht auch nicht, denn die deutsche Formation etablierte sich bisher als großartige Status Quo-Tribute Band. Seit über 20 Jahren treten sie auf Rockfestivals auf. 


Am 14.10.2016 erscheint nun das dritte Album (nach dem selbst betitelten Debütalbum (1997), der Maxi CD „Hi!“ (2000) und „Piles Of Rock“ (2004)) mit elf eigenen Songs, zwei Interpretationen von Status Quo-Stücken sowie als Bonustiteln Singleversionen von zwei Albumtracks.

Piledriver besteht aus Michael Sommerhoff (Gitarren, Gesang), Peter Wagner (Gitarren, Leadgesang), Hans in’t Zandt (Schlagzeug, Gesang), Rudi Peters (Keyboards, Gesang) und Marc Herrmann (Bass). Der Hauptteil der Songs wurde von Michael Sommerhoff komponiert, teilweise zusammen mit Peter Wagner.

Piledriver haben eine Mission: Den urtypischen Status Quo Sound der 1970er Jahre in ein neues Zeitalter zu führen, ohne dabei jedoch nur die alten Klassiker als reine Cover-Band darzubieten. Und das gelingt ihnen auf dem neuen Album ausgesprochen gut.

Auf „Brothers In Boogie“ wird eine überaus abwechslungsreiche Mischung aus stampfenden Drums, fetten Rhythmus-Gitarren und mitreißenden Refrains, die vom Classic-Rock Sound geprägt sind, geboten. Die Produktion geht auf das Konto von keinem geringeren als Stefan Kaufmann, der als langjähriger Accept Drummer und U.D.O. Gitarrist einiges an Erfahrung einbringen konnte und bei zwei Songs des Albums auch als Musiker mitwirkte.

Das Album beginnt gleich mit einer Reminiszenz an Status Quo im Opener „One Way To Rock“, zeigt aber doch eine eigene Handschrift. Das macht schon mal richtig Spaß, denn Piledriver ergänzen den Quo-Sound um typischen 70’er Rock. Neben den Quo-Anleihen finden sich so auch herrliche Songs im Flair des 70er-Jahre Hardrock. Ein großes Plus der Band ist neben den instrumentalen Fähigkeiten, die sich in zahlreichen Soli ausdrücken, vor allem der mehrstimmige Satzgesang.

Einzelne Songs aus dem Album herauszunehmen fällt schwer, denn Piledriver haben durchweg gelungene Stücke auf dem Album versammelt, deren eingängige Melodien und Rhythmen sofort ins Blut gehen. Beim Hören der CD hat man das Bedürfnis die Songs live zu erleben, denn ein Konzert der Band – so kann man sich gut vorstellen – wird eine absolute Party.

Wer auf Hardrock der 70’er im aktuellen Gewand und den Sound der britischen Boogierocker Status Quo steht, der kommt mit „Brothers In Boogie“ voll auf seine Kosten.

Stephan Schelle, September 2016

   

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