Peter Panka’s Jane – Kuxan Suum

Peter Panka’s Jane – Kuxan Suum
Cool & Easy Records / Soul Food (2011)
(11 Stücke, 60:36 Minuten Spielzeit)

Peter Panka’s Jane bestehen im Jahr 2011 aus drei alten Hasen, das sind Charly Maucher (Bass, Gesang), Klaus Walz (Gitarren) und Fritz Randow (Schlagzeug) sowie den beiden jüngeren Musikern Corvin Bahn (Keyboards, Gesang) und Niklas Turmann (Gitarren, Gesang). Und gerade die beiden neuen Musiker sind es, die die Band durch einen Jungbrunnen geschickt haben. Nie klang Peter Panka’s Jane frischer als auf dem neuen Album.


Arndt Schulz und Wolfgang Krantz, die noch auf „Traces“ mit zur Band gehörten, haben Jane verlassen und mit ihnen auch die Westcoast-Einflüsse unter der das zuvor genannte Album stand. Die beiden neuen Musiker bringen nun ein ganz anderes Flair in den Sound der Gruppe, das ihr sehr gut zu Gesicht steht.

Vor allem Stücke wie „Grown“ und „Silence“ sind es, die neue Elemente in die Musik von Jane bringen. In diesen Stücken verknüpft Jane Einflüsse von Bands wie Porcupine Tree, Anathema oder aus dem Bereich Britpop in einer Art, die einfach nur fasziniert. Das hätte ich der Band zum Ende ihrer Karriere gar nicht mehr zugetraut.

Songs wie „Just More Words“ stellen die Verbindung der jüngsten Vergangenheit mit Stücken wie „Falling“ oder „One With Yourself“, die an die Frühwerke erinnern dar. Und das Stück „Easy Way In“ besitzt darüber hinaus Ohrwurmqualitäten, das es zum Livekracher werden kann. Als Jane-Fan bekommt man so eine kompakte Zusammenstellung, die alle Karrierestufen der Band zu vereinen scheint. Da befinden sich atmosphärischer Progrock und rhythmischer, kraftvoller Hardrock in direkter Nachbarschaft. Jane kombinieren diese unterschiedlichen Formen in einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit und garnieren dies mit herrlichen Soli, so wie man es nicht für möglich gehalten hat. Ein tolles Album einer Band die wie befreit aufspielt. Da kann doch noch nicht Schluss sein!!!

„Kuxan Suum“ ist ein Konzeptalbum geworden, das sich thematisch mit einer zum Kosmos führenden Nabelschnur zwischen Menschheit und Hemisphäre, wie man sie im Kalender der Mayas findet, beschäftigt. Der Begriff Kuxan Suum stammt aus der Maya Sprache und heißt die Nabelschnur, die unsichtbare Lebensschnur, die die Erde und alle die darauf leben mit dem Kosmos verbindet. Wie das Kuxan Suum der Maya sind alle Songs auf diesem Album miteinander verbunden. Um dieses Thema herum entstand ein Konzeptalbum, das eine hohe atmosphärische Dichte aufweist. Erzeugt wird das unter anderem auch durch die Brücken, mit denen die einzelnen Songs verbunden sind, so dass der Eindruck eines zusammenhängenden Gesamtwerkes entsteht.

Zwar zeigt der CD-Player 23 Tracks, doch sind es nur elf die von zwölf Bridges (darunter ein Intro und Outro) verbunden werden. Die Möglichkeit die Songs ohne ihre Überbrückungen anzuwählen ist äußerst gelungen, kann man doch so auch ihre Essenz allein genießen. Am besten kommt die CD aber, wenn man sie in einem durchhört, denn sie entfaltet dann ihre ganze Atmosphäre.

Peter Panka’s Jane haben mit „Kuxan Suum“ ein Werk hingelegt, das die Tradition der 70’er mit der Frische des neuen Jahrtausends vereint. Der Band ist damit ein klasse Album gelungen, das zu den besten Werken ihrer Musikgeschichte zählt. Wer gute Rockmusik mag, der kommt an dieser CD nicht vorbei. Man kann gespannt sein, wie die Band diese Stücke live präsentieren wird. Eine Aufführung des Komplettwerkes unter Zugabe einiger Klassiker wäre hier wünschenswert.

Stephan Schelle, November 2011

   

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