Penny’s Twisted Flavour - Sketches

Penny’s Twisted Flavour - Sketches
PTF / Just For Kicks Music (2010)
(10 Stücke, 59:23 Minuten Spielzeit)

Penny’s Twisted Flavour ist eine fünfköpfige Band aus unserem Nachbarland, den Niederlanden, die sich im Jahr 2006 gründete und dem Progressive Rock /-Metal verschrieben hat. Als Inspirationsquelle der Band zählen so namhafte Bands wie Yes, Genesis, Pink Floyd, Dream Theater, Symphony X, Porcupine Tree, Spock’s Beard, Jadis, Asia und viele mehr. Womit dann auch fast alle Namen genannt sind, die man als Größen in diesem Bereich aufzählen kann. „Sketches“, das am 07.05.2010 herauskommt, ist das erste Album (zuvor kam eine EP mit dem Titel „Inside“ heraus) der niederländischen Band.


Zehn Stücke präsentieren uns Marc Mes (Gesang), Harmen Kieboom (Schlagzeug), Wendy Heuvelmans (Keyboards), Mark Bogert (Gitarren) und Matthijs Kieboom (Bass). Musikalisch bewegt sich die Band in der Schnittmenge aus Retroprog und Prog-Metal, ohne in Frickelein auszuufern.

Den Einstieg macht der Hörer mit dem instrumentalen Opener „Penny’s Twist“, bei dem nicht nur die Gitarre, sondern auch Keyboards und Piano ihren hohen Anteil haben. In diesem Opener wird die Kombination der beiden Stilrichtungen schon deutlich. Das auf dem Cover an eine Horrorszene mahnende Bild (Abbruchreifes Haus und Zeichnungen des menschlichen Körpers an der Wand) suggeriert zunächst knüppelharten Metal, doch der wird zum Glück nicht geboten. Penny’s Twisted Flavour schaffen es den schmalen Grat zwischen herrlichen Melodiebögen und angenehmer Härte auf den Punkt zu bringen und diese Elemente abwechselnd miteinander zu verbinden.

Das Dream Theater eine große Rolle in der Bandgeschichte bzw. bei den Bandmitgliedern spielt, kann man dann auch im zweiten Track „Inside“, dem ersten Song des Albums, erkennen. Die herrlich nostalgischen Orgeln erinnern dabei aber auch an Bands wie Uriah Heep oder IQ, gepaart mit Metalrhythmen, die vom Schlagzeuger Harmen vorangetrieben werden. Sehr angenehm fällt hier auch schon Marc’s Gesang auf, der gut ins Ohr geht.

Hardrock bzw. AOR findet sich ebenfalls in einigen der Stücke wie zum Beispiel in „Falling“ wieder. Dass sie auch Balladen können, zeigt die Band in „Forgotton Worlds“ und „What We Become“, bei dem der erste Song nur mit akustischem Instrumentarium eingespielt wurde und der zweite ein schönes Gitarrensoli bereithält. Und beim fast zehnminütigen „A Way Out“ hat Ton Scherpenzeel (Keyboarder bei Kayak und Camel) ein Keyboardsolo eingespielt, da ihm das Album schon in der Entstehung sehr gut gefiel. Allerdings ist die stilistische Ausrichtung von Penny’s Twisted Flavour in keinster Weise mit Kayak oder Camel zu vergleichen.

Das die Band sich anderthalb Jahre Zeit für ihr Debütalbum genommen hat, hat sich ausgezahlt, denn die Songs sind ausgereift und weisen eine Menge an Nuancen auf, die das Album immer wieder hörenswert machen. Ein gelungenes, weil sehr melodisches Progressive-Rock/-Metal-Album. Rertrosounds werden mit modernen Elementen verbunden. Auch wenn hier an einigen Stellen Dream Theater durchlugen, so ist „Sketches“ doch ein eigenständiges Werk geworden. Ein Album das auf den ersten Blick bereits gefällt.

Stephan Schelle, Mai 2010

   

CD-Kritiken-Menue