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Pee Wee
Bluesgang – Absolutely Live Nachdem die Pee Wee Bluesgang – mittlerweile Dienstälteste Bluesrockband Deutschlands – im Jahr 1982 ein Gastspiel mit dem deutschen Sänger Drafi Deutscher beendet hatte (dies ist dokumentiert auf er CD „Playing Funky – The Lost Album“) besann sich die Band wieder auf ihre eigentliche Stärke, nämlich kochend-heißen Bluesrock live auf der Bühne zu präsentieren. Zwei der Konzerte aus September 1983 wurden live mitgeschnitten und das Beste daraus auf dem 1984 von der Band selbst herausgebrachten Album „Absolutely Live“ veröffentlicht. Sireena Records bringt dieses Livealbum erstmals am 19.06.2015 auf CD heraus. |
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Die
Aufnahmen von „Abolutely Live“ entstanden im „zweiten Wohnzimmer“
der Band, dem Logo in Hamburg sowie bei einem Open Air Spektakel in ihrer
Heimatstadt Iserlohn, als die Pee Wee’s auf dem Schillerplatz vor dem
alten Rathaus die sprichwörtliche Sau raus ließen. Mit
dem nicht ganz zweiminütigen, instrumentalen Opener „Listen Now“
beginnt die CD sehr rockig. Das ist schon mal ein guter Einstieg. Mit
einem tollen Gitarrenintro von Thomas Hesse beginnt dann das folgende
„Fool For Your Stockings“, bei dem dann auch die Zuschauerreaktionen
zu hören sind. Eine tolle Midtemponummer, bei der sich Thomas auch im
zweiten Teil nicht die Chance entgehen lässt, seine Gitarre in einer
langen Solopassage singen zu lassen. Dem steht „Got All The Meaness Back
In Me“ mit Ausnahme der geringeren Laufzeit in nichts nach. „Down-Healed
Blues“, „Playing Funky“ und „Summer Sun“ aus der Zusammenarbeit
mit Drafi Deutscher standen auch auf der Setlist, bekamen aber live
wesentlich mehr Atmosphäre bzw. Druck spendiert, als es die
Studioaufnahmen hergaben. „Down-Healed Blues“ ist eine herrliche
Downtemponummer, bei der Richard hauptsächlich von Thomas Waßkönig am
Keyboard ganz in Ragtime-Manier begleitet wird. Dem schließt sich dann
eine bis auf’s Ende hin instrumentale Weiterentwicklung des Stückes an,
die den Titel „Walkin’ With The Down-Healed“ trägt. „Playing
Funky“ geht in der Liveversion dann richtig ab. Dem
folgt das sanfte, aber nicht minder fesselnde „Don’t Need No Name“,
bei dem die Pee Wee’s beweisen, welch atmosphärische Songs sie in Petto
hatten. In dem zweiminütigen „Burnin’ Eyes“ bearbeitet Thomas Hesse
seine E-Gitarre in ekstatischer Weise, was dann auf den Höhepunkt des
Albums, eine Coverversion von Jim Hendrix’ „Hey Joe“ zusteuert. In
einer gut zehnminütigen Fassung huldigen sie das Stück des
Gitarrenhelden und machen dabei eine äußerst gute Figur, denn sie
spielen es in ihrer ganz eigenen Fassung atmosphärisch und teils proggig.
Drei
Zeitungsartikel sowie zahlreiche Fotos aus den frühen 80’ern bilden
neben den Songtexten den Grundstein für das zwölfseitige Booklet. „Absolutely
Live“ zeigt die Iserlohner Band in bestechender Form. Ein Album das
wiederentdeckt werden will und dem Hörer dafür einiges bietet. Sireena
hat damit wieder mal ein sehr schönes Livewerk für die Jetzt- und
Nachwelt erhalten. Freunde des gepflegten Bluesrock, und nicht nur die, können
hier bedenkenlos zugreifen. Stephan Schelle, Mai 2015 |
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