Pee Wee Bluesgang - A Soft Suicide
Sireena Records / Broken Silence (1987/2021)
(9 Stücke, 45:40 Minuten Spielzeit)

„A Soft Suicide“ ist die dritte Wiederveröffentlichung der Pee Wee Bluesgang, die Sireena Records in diesem Jahr (12.11.2021) herausbringt. Mit dieser Veröffentlichung liegen nun alle Longplayer von Deutschlands Bluesern Nummer 1 auf CD vor. Im Original kam das Album im Jahr 1987 auf den Markt. Die CD erscheint in einem sechsseitigen Papersleeve in dessen Innenteil sich einige Zeitungsartikel aus der damaligen Zeit befinden.


1987 veröffentlichten die Pee Wee Bluesgang im zehnten Jahr ihres Bestehens ihr mittlerweile siebtes Album. Als sie erneut zu einer Produktion ins Münsteraner Jovel-Studio fuhren um die neuen Stücke live einzuspielen, hatte sich das LineUp erneut auf der Keyboarder-Position verändert. Für Stefan Janke bediente nun Werner Melzig die Tasten. Auf den anderen Positionen blieb das LineUp mit Richard Hagel (Gesang), Thomas Hesse (Gitarren, Gesang), Heribert Grothe (Bass) und Friedbert Falke (Schlagzeug) unverändert. Alle Stücke des Albums stammen - bis auf eine Ausnahme - aus der Feder von Thomas Hesse. 

Wie ein „sanfter Selbstmord“ kommen die Stücke dieses Albums nicht rüber. Der ungewöhnliche Albumtitel hat seinen Ursprung vielmehr in San Francisco. Richard Hagel lernte dort einen „armen Poeten“ kennen, der Hagel nicht nur einige Gedichte für die Verwendung in seinen Songtexten überließ, sondern auch den Albumtitel vorschlug!

Die Band präsentiert sich auf dem Album in bester Spiellaune. Mit dem fast fünfminütigen Bluesrocker „Harley Davidson“ beginnt das Album recht kraftvoll. Schon in diesem Stück zeigt sich, dass der neue Keyboarder Werner Melzig sich nahtlos in die Band einfügte. Dem folgt ein ebenso rockiges „Christine“ mit eingeflochtenen Ragtime-Piano-Klängen.

Mit „Love Is Changing All The Time“ ist dann auch eine sanfte Ballade auf dem Album. Rock’n’Roll bietet dagegen „Point Blank: Mr. Jones“. Die nächste Rockballade der Scheibe ist dann „Sweet Blue Angel“.

Leicht floydig wird es dann im 1:49minütigen „The Gambler“. Dem schließen sich dann „Soft Suicide Part One“ und „Soft Suicide Part Two“ an, die das Album abschließen. Hierin eingebettet ist dann die Pee Wee Bluesgang-Version von Jimi Hendrix’ Klassiker „Hey Joe“, bei dem Thomas Hesse so richtig an der Gitarre abgeht. Klanglich fallen diese beiden letzten Stücke leider von der Lautstärke und Dynamik ab, was daran liegt, dass es sich um einen Livemitschnitt handelt. Da heißt es dann die Anlage etwas mehr aufdrehen.

Mit „A Soft Suicide“ hat das deutsche Sireena Records-Label nun auch endlich das letzte noch fehlende Album der Pee Wee Bluesgang auf CD gebannt. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, Oktober 2021

   

CD-Kritiken-Menue