Pariahlord - Mirrors
Timezone Records (2024)

(8 Stücke, 52:25 Minuten Spielzeit)

Die Band Pariahlord stammt aus Hagen und hat mit ihrem Erstling „Vultures“ ein grandioses Werk mit fettem Klang, gepaart mit eingängigen Melodien im Jahr 2022 rausgehauen. Wahrlich ein grandioses Debütalbum, bei dem es nicht leicht war einen gleichwertigen Nachfolger auf den Markt zu bringen. Am 22.11.2024 hat das Powertrio, bestehend aus Carsten Schmitt (Gitarre, Gesang), Jan Kurtze (Bass) und Philipp Röttgers (Schlagzeug), nun mit „Mirrors“ nachgelegt. Und soviel kann schon verraten werden, sie haben da weitergemacht, wo sie 2022 aufgehört haben.


Der Pressetext informiert: „Mirrors“ ist das bisher ambitionierteste und komplexeste Werk von Pariahlord. Die acht Songs nehmen den Hörer mit auf eine Reise durch historische Ereignisse und persönliche Erfahrungen, eingebettet in ein anspruchsvolles und abstraktes musikalisches Konzept. Die Band erweitert ihren Sound mit einem stärkeren Doom-Einfluss, bleibt dabei aber ihrem melodischen Stil treu und entwickelt sich zugleich in eine experimentellere und ausgereiftere Richtung.

Das neue Album, das in einem vierseitigen Digipak mit zwölfseitigem Booklet erschienen ist, startet gleich mal mit der tollen Akustikballade „The Hole In The Wall“, die unter die Haut geht. Staubtrocken kommt der Song rüber und glänzt mit herrlichem Gesang. Später kommen auch noch ein kratzendes Solo auf der E-Gitarre und ein Mundharmonikapart hinzu.

Dieser erste Song ist aber nicht wegweisend für das Album, denn schon im nächsten Song „Infernal“ kommen fette Riffs und ein druckvolles Schlagzeug auf, das nun Stoner-/Doom artig losrockt und auch Erinnerungen an Black Sabbath & Co. weckt. Aber wie schon der Pressetext bestätigt legt die Band vor allem Wert auf Harmonien und Melodien. Vor allem der Bass fetzt so richtig fett, während Gitarre und Gesang eher schwer darauf liegt. Eine tolle Kombination. Dem Mittelteil spendierte die Band dann einen sehr schönen, fetten Instrumentalpart.

Etwas heller und mit treibenden Gitarrenlinien zeigt sich dann „Enigma“. Auch eine leichte Prise Gothic hat die Band hier eingeflochten. In der zweiten Hälfte zieht die Band dann eine Wall Of Sounds hoch und spielt dann mit der Dynamik, bei der sich atmosphärische mit druckvollen Parts abwechseln.

Sanft und atmosphärisch zieht dann das Stück „Nightmahr“ durch den Raum und führt die Hörer in dunkle, unheimliche Klanglandschaften die nach etwa einem Drittel durch fette, schwere Riffs ergänzt werden.

„Oneironaut“ ist ein sehr abwechslungsreiches Stück, bei dem die Band sowohl filigran atmosphärisch wie auch mit brachialen Einschüben sowie leicht proggigen Sounds vorgeht. Das hat was. Die Band selbst sagt, dass es der progressivste Song ist, den sie je geschrieben haben.

Es folgen die wieder sehr doomigen und fetten „Dogma“ und „Elysion“, bei denen die Band wieder Melodien und Wall Of Sounds miteinander verbinden. Den Abschluss bildet dann das mit tonnenschweren Riffs und Schlagwerk ausgestattete „The Hangman“.

Wie schon beim Debütalbum sorgte auch bei „Mirrors“ Produzent Martin Buchwalter (u. a. Destruction, Tankard, Paul Di’Anno, Jen Majura) in den Gernhart Studios in Troisdorf für den perfekten fetten Klang. Pariahlord ist mit „Mirrors“ ein ebenbürtiger Nachfolger zu ihrem erstklassigen Debüt geglückt.

Stephan Schelle, Januar 2025

   

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