Parallel Or 90 Degrees - Jitters

Parallel Or 90 Degrees - Jitters
Omega Tunez / Just For Kicks Music (2009)
(8 Stücke, 43:31 Minuten Spielzeit)

Parallel Or 90 Degrees ist das zweite Musikprojekt von Andy Tillison (The Tangent). Ganze sieben Jahre hat es gedauert, bis mit „Jitters“ Mitte November 2009 ein neues Album dieses Projektes erscheint. Neben Andy, der hier für Gesang, Keyboards und Gitarre zuständig ist, gehören noch Alex King (Schlagzeug), Matt Clark (Bass) und Dan Watts (Lead-Gitarre, Keyboards) zur Formation. Zwar geht Andy mit seiner Truppe auch recht proggig zu Werke, doch haben die einzelnen Stücke mehr Power und Drive als bei The Tangent. Die Stücke wirken frischer als beispielsweise die Stücke auf „Down And Out In London And Paris“.


Markant auch bei diesem Projekt ist Andy’s Stimme, die sofort zu erkennen ist. Die Saiteninstrumente und das rhythmusgebende Schlagzeug stehen hier im Vordergrund und treiben die einzelnen Stücke nach vorne. Während auch durchaus härtere Passagen zu hören sind, ist der jazzig/proggige Stil, den Andy bei The Tangent zu pflegen übt, auch bei Parallel Or 90 Degrees nicht ganz von der Hand zu weisen.

Das eröffnende „Interlude“ zeigt gleich wohin die Reise auf diesem Album geht. So druckvoll und frisch geht es die ganzen 43 Minuten auf der CD zu. „Threesome“ hat gar eine sehr eingängige Melodie, die den Song Radio kompatibel macht. Hier sind dann auch mal die Keyboards etwas mehr im Vordergrund zu hören. Ein toller Song. Mit „Entry Level“ zeigen sich gar einige sanfte Anleihen zu Porcupine Tree. Und in „The Dock Of The Abyss“ ist eine atmosphärische und dann auch wieder treibende Version des Evergreens „Sitting On The Docks Of The Bay“, das zwar herauszuhören ist, aber auch stark abgewandelt und mit reichlich eigenen Versatzstücken versehen wurde. Etwas experimentell mit vielen Synthieeffekten zeigt sich das abschließende „On The Death Of Jade“

Die Stücke atmen eine Menge Atmosphäre und sind mit herrlichen Instrumentalpassagen versehen. Nicht so ausufernd wie bei The Tangent, das ist hier auch gar nicht notwendig, entfalten die Stücke trotzdem einen hohen Spannungsbogen.

Ich mag die Musik von The Tangent und kannte bisher Andys zweites Projekt Parallel Or 90 Degrees noch nicht, muss aber gestehen, dass mir derzeit die Musik dieses Sideprojektes wesentlich besser gefällt, da es mehr Druck und einige Überraschungen bereit hält. „Jitters“ ist ein tolles Album geworden.

Stephan Schelle, November 2009

   

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