Pain Of Salvation – Road Salt One

Pain Of Salvation – Road Salt One
insideout music (2010)
(12 Stücke, 51:24 Minuten Spielzeit)

Pain Of Salvation haben sich schon lange einen Namen in der Progressive- und Metal-Szene gemacht. Die Band um Mastermind Daniel Gildenlöw schafft es dabei immer wieder sich weiter zu entwickeln und neue Seiten in ihre Musik zu integrieren. Wie heißt es so schön „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ und genau das trifft auch auf die Musik der schwedischen Band Pain Of Salvation zu. Mit jedem neuen Album erfinden sie sich förmlich neu. Hatten sie sich vor Jahren noch im Propgressive-Metal und Nu Metal bewegt, so zeichneten sie spätestens mit ihrem phänomenalen Album „Scarsick“ eine neue Richtlinie auf.


Fast drei Jahre sind seit „Scarsick“ vergangen. Es wurde Studio-mäßig nur durch die EP „Linoleum“, das die Wartezeit überbrücken sollte, ergänzt. Im Mai 2010 ist es nun soweit, „Road Salt One“ erscheint als einfache CD und in einer limitierten Version als DoppelCD mit weiteren 55 Minuten Musik. Mir liegt zum Besprechen die normale Fassung vor.

Seit „Scarsick“ hat sich im Lineup Daniel Gildenlöw (Gesang, Gitarre), Johan Hallgren (Gitarre, Gesang) Leo Margarit (Schlagzeug, Gesang), Fredrik Hermansson (Keyboards, Gesang) zwar nichts geändert, aber die Musik ist wesentlich emotionaler und intensiver geworden. Sie wurde mit einer Spur 70’er Jahre Prog, Pop und Rock gewürzt. Das zeigt sich gleich im Opener „No Way“, der wie eine Mischung aus Genesis, Transatlantic, Uriah Heep, The Beatles und natürlich Pain Of Salvation klingt. Daniel’s Gesang wirkt bei diesem Stück teils sehr zerbrechlich. Die etwas disharmonisch wirkenden und abgehackten Rhythmen machen diesen Song zu einem ganz speziellen Track und zeigen den Weg auf, auf den sich die Band auf dem neuen Album aufmacht.

Im folgenden „She Likes To Hide“ lassen die Schweden gar den Blues von der Leine. Der Song wirkt wie aus der Anfangszeit der 70’er direkt ins Hier und Jetzt transformiert zu sein. Balladesk mit einer rhythmischen Spur, die an Mittelalterrock erinnert, geht es dann mit „Sisters“ weiter, um dann in „Of Dust“ psychedlisch/orchestrale Klänge mit einem fast schon gehauchten, erzählerischen (fast sakralen) Gesang fort zu fahren. Und durch die Steelguitar scheint „Tell Me You Don’t Know“ aus dem tiefsten Süden Amerikas (direkt vom Mississippi) entnommen. Daneben spendierte man dem Song auch noch eine Spur Led Zeppelin-Flair. Diese kurzen Beispiele der ersten Stücke zeigen schon, welch musikalische Vielfalt das neue Album der Schweden zu bieten hat.

Mit „Road Salt One“ ist Pain Of Salvation wieder ein ausgezeichnetes Album gelungen, das allerdings die Fans der härteren Gangart irritieren wird. Musikalisch sehr hochwertig, zeigen sich Gildenlöw & Co. von einer unglaublich vielseitigen Seite. Ein tolles Album, das man sich aber auch erarbeiten muss.

Stephan Schelle, April 2010

   

CD-Kritiken-Menue