Pagan’s Mind – Heavenly Ecstasy

Pagan’s Mind – Heavenly Ecstasy
Steamhammer / SPV (2011)
(11 Stücke, 56:21 Minuten Spielzeit)

Die Veröffentlichung des letzten Studioalbums, „God’s Equation“, der norwegischen Prog-Metalband Pagan’s Mind liegt schon satte vier Jahre zurück. Am 23.05.2011 erscheint mit „Heavenly Ecstasy“ nun endlich der Nachfolger. Es stellt das mittlerweile fünfte Studioalbum der Band dar. Das LineUp hat sich nicht geändert, die Band besteht noch aus Nils K. Rue (Gesang), Steinar Krokmo (Bass), Jørn Viggo Lofstad (Gitarren), Stian L. Kristoffersen (Schlagzeug) und Ronny Tegner (Keyboards).


Das Album wird in verschiedenen Formaten herauskommen. Neben der normalen CD-Version, die elf Stücke umfasst (diese Songs liegen mir zur Rezension vor) wird es auch noch eine Limited Edition im Digipak geben, die zwei Bonustracks sowie ein Poster enthalten wird. Darüber hinaus wird es eine Vinylausgabe geben, die als DoppelLP auf orangefarbenem Vinyl und mit den beiden Bonusstücken, die auch auf der Limited Edition enthalten sind, herauskommt.

Auch auf Heavenly Ecstasy gehen die Norweger ambitioniert und facettenreich zu Werke, Eindimensionalität kennen ihre Kompositionen nicht: „Pagan’s Mind ist eine Band, die schon immer Scheiben mit großer kompositorischer Vielseitigkeit präsentiert hat”, sagt Gitarrist Jørn Viggo Lofstad. „Ich vermute, dass es die rassigen, harten und groovenden Riffs, der große epische Sound, die guten Melodien und die progressiven Elemente sind, die das Publikum generell mit unseren Songs assoziiert.” Und mit seiner Meinung bringt Jørn es dann auch auf den Punkt.

Den Einstieg macht das 48sekündige „Contact“, das wie eine atmosphärische Overture mit Flächen und arabischen Rhythmusmustern klingt und in den ersten Song „Eyes Of Fire“ überleitet. Und hier entfaltet sich schon gleich der druckvolle und doch melodische Progmetal, für den Pagan’s Mind bekannt sind. „Eyes Of Fire” ist schon gleich zu Beginn eine faszinierende Prog-Metal-Hymne, die sofort ins Ohr geht. Treibende Gitarrenläufe (mit gelegentlichem Gefrickel, das sich aber in Grenzen hält und genau die richtige Dosierung aufweist) und ein marschierendes Schlagwerk zeigen sofort wo es langgeht.

Und in die gleiche Kerbe schlägt „Intermission“, das zwischen atmosphärischem Rock und treibendem Metal hin- und herpendelt. Nils Stimme passt sich immer der richtigen Stimmung an und kommt sehr klar und transparent rüber, was ebenfalls ein großes Plus von Pagan’s Mind darstellt. In „Walk Away In Silence“ fügen sie noch eine Spur Hard- bzw. Melodic-Rock hinzu. Ein toller Song, bei dem man so richtig abgehen und seine letzten beiden Härchen fliegen lassen kann (das gilt aber auch für die anderen Songs).

Mit „Heavenly Ecstasy“ haben sich die fünf Norweger lange Zeit gelassen. Aber diese Wartezeit war nicht umsonst, denn das Album hat alles, was man von hervorragendem Porg-Metal erwartet. Darüber hinaus verstehen es die Norweger richtig gute Melodien zu komponieren und sie mit dem richtigen Maß an Druck und Power so zu dosieren, dass es einfach nur Spaß macht ihnen zuzuhören. Ein tolles neues Album, das keinen Ausfall hat und sich qualitativ auf einem hohen Niveau bewegt.

Stephan Schelle, Mai 2011

   

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