The Pachinko Fake – A Hundred Ways To Kill Your Love
Tribal Stomp / Cargo Records (2007)
(9 Stücke, 38:03 Minuten Spielzeit)
 

Der Bremer Rolf Kirschbaum ist Produzent, Komponist und Gitarrist. Er hat bereits mit so bekannten Namen wie Fehlfarben, Electric Familiy und Joachim Witt zusammengearbeitet. Schlagzeuger Achim Färber ist in der Musikszene ebenfalls kein unbekannter, denn er spielte bereits bei Project Pitchfork, Philipp Boa und den Krupps. Diese beiden Musiker bilden den aktuellen Kern von The Pachinko Fake. Dabei handelt es sich aber nicht um eine neue Band, vielmehr hat Mastermind Rolf Kirschbaum bereits im Jahr 1986 die Band (damals noch als Pachinko Fusion) gegründet.
 

 
 

Am 22. Juni 2007 erscheint mit „A Hundred Ways To Kill Your Love“ nach fast 15 Jahren Pause das fünfte Studioalbum des Projektes. Als Gastmusiker wirkt bei dem Stück „Bigger Than Your Head“ Matthias Ulken (Philipp Boa) am Bass mit, ansonsten hat neben Achim, der am Schlagzeug zu hören ist, Rolf alle Instrumente eingespielt. Darüber hinaus singt Rolf auch noch alle Stücke selber.

Der 38minütige Longplayer bietet neun Songs die durch ein trocken gespieltes Schlagzeug, Gitarren, einigen Electronics und Rolf’s Gesang geprägt sind. Die einzelnen Songs bieten eine Mischung aus Singer/Songwriter und Gitarrenrock, der mit elektronischen Elementen angereichert wurde und so zusätzlich einen gewissen 80’er-Jahre Pop versprüht. Einflüsse der Bands, in denen die beiden beteiligt waren, sind ebenfalls nicht ganz zu verleugnen.

Die Gitarren-/Basslinie von „Comfort“ klingt anfangs einen Hauch nach Extrabreits „Polizisten“, geht aber schnell in eine ganz andere Richtung. „Get Out Of My Head“ mit seinem 80’er Jahre Charme hat trotz seiner teils schrägen Gitarren gar Radioqualität, was vor allem am Refrain liegt, der mich an 80’er Bands wie die Strangelers erinnert.  Und „What Kind Of A Life“ mit seinem schnörkelosen Rhythmus setzt da noch mal einen drauf. „Sweet Nothing“ lässt dann bei mir Erinnerungen an die Talking Heads wach werden.

Rolf und Achim haben es geschafft den Spirit der 80’er ins nächste Jahrtausend herüberzuretten. Und dabei klingt die Produktion keineswegs verstaubt oder veraltet, ganz im Gegenteil.

„A Hundred Ways To Kill Your Love“ ist eine sehr schöne Platte auf Grundlage des 80’er Jahre Sounds geworden. Einziges Manko an dieser Scheibe: Sie ist mit ihren 38 Minuten doch etwas kurz geraten. Es wird wohl hoffentlich nicht wieder 15 Jahre bis zum nächsten Silberling dauern.

Stephan Schelle, Juni 2007

 
   

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