Osta Love – Good Morning Dystopia

Osta Love – Good Morning Dystopia
Progressive Promotion Records (2013)
(10 Stücke, 53:59 Minuten Spielzeit)

Osta Love ist das Musikprojekt der beiden deutschen Musiker Tobias Geberth und Leon Ackermann. Die beiden Jugendfreunde starteten in ihrer Heimatstadt Heidelberg mit Blues und Rock, um später nach Berlin umzusiedeln und dort erste Aufnahmen von Progressive Rock orientierter Musik einzuspielen. Ab diesem Zeitpunkt nennt sich das Projekt der beiden Osta Love. Tobias spielte neben dem Gesang auch die Gitarren, den Bass und die Keyboards ein, während Leon am Schlagzeug agierte.


Im Jahr 2011 boten sie ihre erste Arbeit unter dem Titel „Colours“ per Internet als Download an. Sie suchten sich daraufhin Musiker für Liveauftritte, mit denen sie einige Gigs spielten. Die erste richtige CD entstand dann im Jahr 2013 und wurde zunächst im Eigenvertrieb herausgebracht. Sie trägt den Titel „Good Morning Dystopia“. Anfang 2014 geht das Album dann über das Label Progressive Promotion Records offiziell in den Vertrieb. Dieses liegt mir nun zur Besprechung vor.

Bei drei der zehn Stücke auf „Good Morning Dystopia“ holte sich das Duo mit Florian Hauss (Piano), Gregor Nicolai (Bass) und Sarah Gretsch (Stimme) weitere Gastmusiker an Bord.

Auf dem aktuellen Album ist deutlich herauszuhören, auf welche Wurzeln sich die beiden deutschen Musiker beziehen, denn die Tracks sind stark von Bands der Marke Pink Floyd und Eloy beeinflusst. Vor allem das Album „The Wall“ scheinen die beiden oft gehört zu haben. Vergleiche zu Porcupine Tree, die im Pressetext genannt sind, können hauptsächlich zu den Frühwerken der Band gezogen werden, bei denen sich diese aber auch noch sehr stark an Pink Floyd orientierten.

Sehr hymnisch und spannungsgeladen geht es zunächst im „Epilogue“, dem ersten Stück des Albums zu. Schon nach einigen wenigen Momenten macht sich die Nähe zu Pink Floyd deutlich bemerkbar, was sich im Schlagzeugrhythmus, den Gitarrenpassagen bis hin zum Gesang zeigt.

Porcupine Tree kommen dann aber doch im von Akustikgitarren bestimmten Song „Fragile Freedom“ zu Tage und haben auch etwas von NeoProg-Anleihen zu bieten.

Atmosphärisch und mit einem spannungsgeladenen Verlauf zeigt sich das Stück „Alienation“. In „Insomnia“ wird neben den typischen Floyd-Sounds der 70’er Jahre auch einen Hauch psychedelischer Elemente eingebaut. „The Guards“ allerdings scheint als hätte die Band den Track aus „The Wall“ extrahiert.

Die erste Hälfte von „Alaska“ kommt sehr minimalistisch daher - mit Piano, Streichersounds und zerbrechlicher Gesangsstimme - um nach einer zarten Akustikgitarrenpassage in einen langsamen Pink Floyd artigen Teil zu wechseln. Jazzig/psychedelisch wird es dann in „Shine“. Der „Epilogue“ nimmt dann die Musik des „Prologue“ noch einmal auf und so schließt sich am Ende der Kreis.

Das Debütalbum von Osta Love spricht vor allem Freund der Band Pink Floyd an, so stark sind die Bezüge auf „Good Morning Dystopia“. Tobias Geberth und Leon Ackermann machen das aber so gut, dass es in sich wieder stimmig wirkt und man ein längst verschollenes Werk der Briten vor sich zu haben scheint. Wer die Musik von Pink Floyd, Eloy und die Frühwerke von Porcupine Tree mag, der liegt hier genau richtig.

Stephan Schelle, Januar 2014

   

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