Oneida / Mugstar – Collisions 02

Oneida / Mugstar – Collisions 02
Rocket Recordings (2011)
(2 Stücke, 32:11 Minuten Spielzeit)

Die CD „Collision 02“ vereint die New Yorker Band Oneida und die Liverpooler Band Mugstar auf einem Album. Je ein Stück von jeder der beiden Bands ist auf dem Album enthalten, die es beide auf jeweils über 15 Minuten Spielzeit bringen. Dies ist bereits die zweite CD von Rocket Recordings, auf der unterschiedliche Bands aufeinander treffen.


Den ersten Song steuerte die amerikanische Band Oneida bei. Er trägt den Titel „Shahin’s Bong“. Aus dem Off ziehen Noise artige Sounds auf, die auf den Hörer wie ein pulsierender Mahlstrom wirken. Das ist psychedelisch und sehr verstörend, denn Melodien sind in diesem eigenartigen Soundgemenge nicht auszumachen. Gelegentlich blitzen mal Harmoniefolgen hervor, die aber ihre verstörende Botschaft weiterhin verbreiten. Es wirkt auf mich alles eine Spur chaotisch.

Mugstar hatten im Jahr 2010 ihr zweites Album („Lime“) auf den Markt gebracht. Auf „Collision 02“ sind sie nun mit dem Stück „European Nihilism“ vertreten. Ein elektronischer Sound, wie von einem Oszillator, so startet ihr Stück zunächst recht ruhig und eintönig. Dann kommen einige weitere elektronische Klänge hinzu, die aber auch ehr spartanisch das Gesamtbild prägen. Nachdem sich die Klangfarbe des Synthies über drei Minuten nur langsam entwickelt hat, kommen endlich die rockigen, psychedelischen Passagen zum Tragen, die dem Stück eine hypnotische Note verleihen. Jetzt geht die Post in Form einer Jamsession ab. Dabei kommen Mugstar in die Nähe von Bands wie Hawkwind.

Mugstar klingen durch den Einsatz der Orgel recht nostalgisch, ohne aber Staub anzusetzen. Ganz im Gegenteil. Nach einem ekstatischen Mittelteil wechselt die Stimmung im letzten Teil noch einmal zu einem hypnotisierenden Part. Ihr Stück ist für mich der klare Favorit auf diesem Album. Die Briten treiben ihren Psychedelicrock in faszinierender Form über die Gesamtlänge von 16:39 Minuten aus den Boxen. Ein sehr lohnendes Stück.

Ob allein der Track von Mugstar den Kauf der CD oder den Download rechtfertigt, muss der geneigte Hörer selbst entscheiden. Ein Hineinhören lohnt sich aber allemal.

Stephan Schelle, September 2011

   

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