Nosound – The Northern Religion Of Things

Nosound – The Northern Religion Of Things
Snapper Music / Edel (2011)
(9 Stücke, 50:33 Minuten Spielzeit)

Nosound ist das in 2001 vom italienischen Musiker Giancarlo Erra ins Leben gerufene Musikprojekt, das eine Fusion verschiedenster Stile in seiner Musik, wie Progressive Rock, Ambient und Postrock vereint. Die neue Scheibe „The Northern Religion Of Things“ beinhaltet keine neuen Stücke, sondern es handelt sich um neue Arrangements älterer Titel, die in der Vorbereitung für ein Konzert in London im August 2010 während der Rehearsels entstanden sind.


War das Projekt Nosound von einer Ein-Mann-Band beim Debüt mittlerweile zu einem Bandprojekt herangewachsen, so sind die Stücke auf „The Northern Religion Of Things“ alle von Giancarlo Erra im Alleingang eingespielt worden, denn er bestritt auch das Konzert in London Solo. Die Stücke des Albums, die auch das komplette Konzertprogramm beinhalten, hat Erra in seinem Studio in Großbritannien aufgenommen.

Bis auf „Fading Silently“ stammen alle Stücke von den beiden Alben „Sol 29“ und „Lightdark“. Aufgrund des alleinigen Wirkens von Erra haben die Stücke eine gewisse melancholische Ausstrahlung, wie etwa „Fading Silently“, das dem eher auf Stimmungen setzenden und auf Synthieflächen aufgebauten Opener „About Butterflies And Children“ folgt.

Mit den Songs baut Erra eine Mixtur aus Ambient, sanftem psychedelischen und symphonischen Progressiverock auf, die sich sehr schnell in die Gehörgänge festsaugt. Ob reine Akustiknummern wie „Tender Claim“ hier erinnert Gesang und Song doch sehr an Porcupine Tree oder mit Keyboardsounds unterlegte Songs wie „The Misplay“, das mit seinen Orgelklängen träumerisch und auch sakral wirkt, Erra versteht es in jeder Form hypnotisch wirkende Soundbögen zu kreieren.

Auch wenn die Stücke recht spärlich instrumentiert zu sein scheinen, so zeigen sie doch eine unglaubliche Tiefe. Den Abschluss bildet das die Sinne benebelnde „Sol29“. Die CD wird im Jewelcase mit einem 12seitigen Booklet ausgeliefert, das sehr ansprechende Landschaftsaufnahmen zeigt.

Mit „A Northern Religion Of Things“ ist Giancarlo Erra eine sehr gute Zusammenstellung von Songs gelungen, die atmosphärisch dicht beieinander liegen und den Hörer in ihren Bann ziehen. In diese Musik kann man sich fallen lassen.

Stephan Schelle, August 2011

   

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