Nani - Homeless Am
28.01.2022 erscheint das Debütalbum „Homeless“ der
deutsch-indonesischen Künstlerin NANI. Der Titel „Homeless“ wurde gewählt,
weil sich die Künstlerin zum einen leidenschaftlich für Berliner
Obdachlose engagiert. Zum anderen ist die Entstehungsgeschichte des Albums
ganz eng mit dem Titel verknüpft. So hatte NANI ursprünglich die Idee,
Straßenmusik zu machen, um Geld für Obdachlose zu sammeln. |
||||
Als
dann 2020 der Corona-Lockdown kam, entschieden sich die beiden Musiker in
der Zwangspause weiter zu komponieren. Alle Titel auf dem Album sind zwar
inspiriert durch die persönlichen Erlebnisse der Musiker, sie haben aber
auch durchaus universellen Charakter. Es geht um die großen Themen des
Lebens, wie Liebe („Kenangan“), wahre Freundschaft („Jenny“) und
die Lust am Reisen („Route 66“). Auf der anderen Seite kommen aber
auch gesellschaftliche und politische Themen nicht zu kurz, wie beim Song
„Lost“, in dem es um unseren Umgang mit der Natur und unserem Planeten
geht oder beim Song „Absurd“, der die Auswüchse der Weltwirtschaft
thematisiert. Das
Album, das zehn Stücke mit Laufzeiten von 2:53 bis 5:16 Minuten Spielzeit
aufweist, beginnt mit dem Song „My Dream“, der neben Rock auch ein
gewisses Popappeal aufweist. Hier wird schon deutlich das NANI eine
angenehme Stimme hat, die sich auch ausdrucksstark – hier vor allem im
Refrain – zeigt, allerdings gesanglich noch Luft nach oben hat. Sehr gut
gefallen mir aber die Melodie und das Gitarrensolo im Mittelteil. Balladesk
zeigt sich dann – mit leicht rockigem Einschlag – „Lost“. Hier
sorgt eine Hammondorgel für Retrotouch und ein Gitarrensolo für leichtes
Queen-Feeling. Die meisten Titel werden von NANI in Englisch gesungen.
Erste Ausnahme ist das Liebeslied „Kenangan“, in dem Nani eine
Erinnerung an eine alte Liebe verarbeitet. Diesen Song interpretiert NANI
auf Indonesisch. Das Stück besitzt darüber hinaus einen eingängigen
Reggae-Rhythmus. Nach
einigen sanften Songs wird es dann in „Absurd“ wieder wesentlich
rockiger. In den rockigeren Songs macht NANI die beste Figur. Nur in den
langsameren, wenn ihre Stimme ins Vibrato wechselt, klingt sie noch ein
wenig dünn. Mit „Berlin Berlin“, einer Hommage an ihre Heimatstadt,
hat sie dann noch einen Song auf dem Album, den sie auf Deutsch singt. Der
Song wirkt aber ein wenig konstruiert und pathetisch. Den Abschluss bietet
dann „Get Into The Groove“, ein Dance-Hit, der rein elektronisch
aufgenommen wurde. Der Track eignet sich ganz hervorragend für die Tanzfläche
in den Clubs. „Homeless“,
das Debütalbum der deutsch-indonesischen Sängerin NANI, bietet zehn
Songs, die zwischen Pop, Rock, Reggae und Dance wechseln. Zwar wirkt
NANI’s Stimme in den sanfteren Passagen noch etwas dünn, aber über den
Großteil der Stücke macht sie eine gute Figur. Großes plus des Albums
sind die von Marcus Friedrich Schultz geschriebenen Songs und die von
Profis eingespielten Instrumente, die Bandcharakter aufweisen. Auch die
Idee sich für Berliner Obdachlose zu engagieren macht das Album und die Sängerin
sehr sympathisch. Stephan Schelle, Januar 2022 |
||||