Mundtot - Spätsommer
Echozone / Bob-Media (2012)
(11 Stücke, 42:56 Minuten Spielzeit)

Mit „Spätsommer“ veröffentlichen Mundtot, nach der im Jahr 2012 erschienenen „Endzeit“-EP, ihr Debütalbum, auf dem die vierköpfige Band alle Register ihres eigenen Stils zieht. Gekonnt verbinden Mundtot düsteren Indie- und Gothic-Rock mit atmosphärischen elektronischen Sounds, der seine Wurzeln sowohl in den rebellischen Elementen der 80er Wave, Post Punk und 90er Alternative-Rock-Szene findet, als auch im modernen ungeschliffenen Gitarrenrocksound hat.

Wie viele Stücke von der „Endzeit“-EP es außer dem Titelstück auf das Album geschafft haben, kann ich nicht sagen. Insgesamt sind elf Tracks auf der CD enthalten. Darüber hinaus wird die Erstauflage auch noch alle Tracks im MP3-Format sowie einen Videoclip zum Song „Virus Mensch“ bereithalten.

Das deutsche Quartett Tino Wagner, Francesco Macri, Florian Prantl und David Valkucak haben druckvolle Songs auf das Album gepackt, die wie oben (aus dem Pressetext) beschrieben eine Mixtur aus Gothic, Wave, Indierock und Alternativerock darstellen. Die vier schaffen es aber diese Zutaten so zu vermengen, dass ein melodisches Ergebnis daraus entsteht.

„Endzeit“ stellt sich als Alternative/Gothic-Mix dar, der sofort zündet. Ein Song bei dem man sofort mitsingen will. Ganz anders ist „Kein zurück“, das mit leiseren und lauteren Tönen spielt. Die Mischung ist der Band hier ganz gut gelungen. Auch diese Melodie geht schnell ins Ohr.

„Felsenfest“ beginnt mit symphonischen Keyboards und wechselt dann in einen Gothic-Song mit Wave-Einschlag. Luftig, locker und naiv wie zur NDW-Zeit klingt zunächst der Synthierhythmus zu „Lebensleid“, doch schnell geht dies in eine kraftvolle Gothic-Rocknummer über, die gefangen nimmt. Wow, das geht gut ab und hat einen hohen Spaßfaktor, auch wenn das Thema ehr düster ist. „Virus Mensch“ ist eine Spur im Rammstein-Umfeld angesiedelt. Und in der gleichen Art geht es auf dem Album weiter. Die Songs gehen meist sehr schnell ins Ohr.

Als Besonderheit bietet die CD noch alle Songs im MP3-Format in hoher Qualität und einen Videoclip zu dem Song „Virus Mensch“. Das nenne ich mal gelungene Zugaben.

„Spätsommer“ von der deutschen Formation Mundtot präsentiert eine Mixtur aus Indierock und Gothic, die sofort zündet. Die Jungs haben es drauf ihren Mix in ein sehr melodisches, aber auch kraftvolles Gewand zu packen. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, Mai 2012