Moonsoon - East Of Asteroid
Apollon Records (2025)

(11 Stücke, 39:18 Minuten Spielzeit)

Moonsoon ist eine norwegische Progressive-Rock-Band, die am 02.05.2025 ihr Debütalbum „East Of Astroid“ veröffentlichte. Helge Nyheim, ein versierter Schlagzeuger, Sänger und Künstler aus Bergen, ist die treibende Kraft hinter Moonsoon. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung hat Helge mit zahlreichen Musikern aus verschiedenen Genres zusammengearbeitet, und sein unverwechselbares Schlagzeugspiel und sein Gesang bilden die Grundlage für den Sound der Band.


Neben Helge Nyheim war vor allem Daniel Hauge, Co-Songwriter, Produzent und Arrangeur, maßgeblich an der Entwicklung des Albums beteiligt. Dieses Duo hat sich durch die Gastmusiker Ian Ritchie (Saxophonist und Flötist), der viel mit Roger Waters von Pink Floyd gearbeitet hat, Kjetil Møster (Saxophonist) und Bjarte Aasmul (Gitarrist aus Bergen), dessen komplexes und gefühlvolles Spiel dem Sound des Albums Tiefe und Komplexität verleiht und seine progressiven Rockwurzeln unterstreicht, verstärkt. Darüber hinaus wirkten mit Eric Campbell, Egil Hauge, Helge Haugland, Inge Rypdal, Kai Taule, Marie Moe, Bastian Veland, Ivar Kolve, und Sharon Gaynor noch weitere Musiker und Musikerinnen mit.

Das Album beginnt mit dem vierminütigen „Virtual Avenue“. Sounds, die an die 70’er und 80’er Jahr erinnern und mit Soundeffekten versehen sind, starten in diesen ersten melodiösen Song. Das hat sowohl einen leicht proggigen wie auch einen Poptouch, wobei leicht beatleske und auch an Klaatu erinnernde Melodien und Sounds aufkommen. Das wirkt alles sehr volumenreich produziert (wie bei Trevor Horn) und geht gut ins Ohr.

„Rays Of Cosmic Ambers“ ist dann das erste Stück, das in zwei Parts unterteilt ist. Part I startet mit anschwellenden Synthesizersounds und ist recht elektronisch gehalten. Nach gut der Hälfte des gut dreiminütigen Tracks wird es dann etwas proggiger und rhythmischer, bei dem Keyboards und Schlagzeug den Ton angeben. Nach einigen Momenten kommt dann ein Orgelsound auf der einen leichten Retrotouch verströmt. Dies ist dann auch der Übergang zu dem zweiten, dreieinhalbminütigen Part, bei dem jetzt auch die E-Gitarre zum Einsatz kommt und Gesang einsetzt. Das klingt jetzt eine wenig nach Pink Floyd sowie nach Neo-Prog. Sehr eingängig und melodisch.

Das folgende „Crack Our Codes“ ist ebenfalls in zwei Parts, nämlich den „Prologue“ und den Hauptteil unterteilt. Im anderthalbminütigen „Prologue“ sorgen elektronische Sounds für ein industrielles Stimmungsbild. Der mehr als vierminütige Song (Hauptteil) bietet Neoprog mit etwas verzerrtem Gesang und einer einfachen Melodie. Ab der Mitte wird es dann im Instrumentalteil etwas vertrackter. Und auch der Einsatz von Xylophon und Blasinstrumenten sorgt für einen leicht schrägen Ansatz, der aber immer melodisch bleibt.

„The Nasty Man“ ist dann gleich in drei Parts unterteilt. Der „Prologue“ startet mit Sounds, die an „Welcome To The Machine“ erinnern. Das wechselt aber schnell in einen sehr elektronischen Part, der atmosphärisch dahinzieht und mit der folgenden Melodie auch ein wenig an eine Mischung aus Jean Michel Jarre und Alan Parsons Project erinnert. Hier werden aber auch immer wieder einige Gitarrenlicks eingestreut, die diesen mäandernden Klang durchbrechen. Im Hauptteil kommt dann auch Schlagzeug und Gesang dazu und es wird nun rockiger mit einem Sound den man auch von Bands wie Airbag kennt. Durchzogen ist dies mit einigen Gitarrensoli. „The Nasty Man (Epic-logue)“ beendet diesen dreiteiligen Longtrack dann recht floydig mit einer Gilmour-artigen Gitarre.

„Ones And Zeroes“ ist ein sanfter Song mit eingängigem Refrain. Hier hat man das Gefühl, als würde das Projekt in Richtung Roger Waters tendieren. Das Saxophon sorgt in diesem Song für weitere Akzente. In das Stück haben sie dann auch noch eine Clare Torry-Gedächtnis-Gesangspassage á la „Great Gig In The Sky“ eingebaut.

Mit dem zweiteiligen Titelstück endet dann das Album. „Part I“ zeigt sich eher etwas ruhig, während „Part II“ dann etwas rockiger rüberkommt. Hier machen Moonsoon im gleichen Stil weiter, wie auf den vorherigen Stücken, wobei in „Part II“ durch den verfremdeten Gesang wieder 80’er-Jahre-Feeling aufkommt.

Moonsoon bieten auf ihrem Debütalbum „East Of Asteroids“ nicht wirklich Neues. Vieles ist im Wohlklang gehalten und erinnert an Bands wie Pink Floyd & Co. Wer auf diese Art von Art- und Progrock mit leichten Neoprog-einschlag steht, bei dem eine sehr cleane Produktion angewandt wurde, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

Stephan Schelle, Juni 2025

   

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