Mono Inc. – Pain, Love & Poetry
 

Mono Inc. – Pain, Love & Poetry
NoCut (2008)
(12 Stücke, 52:49 Minuten Spielzeit)

Mono Inc. nennt sich eine deutsche Gothic-Rockband, die in 2008 ihr neues Album „Pain, Love & Poetry“ auf den Markt gebracht hat. Eher durch Zufall bin ich auf diese sehr viel versprechende Band aufmerksam geworden, da Gothic nicht gerade zu meinen Favoriten zählt. Umso erstaunlicher, wie gut mir diese CD ins Ohr geht und sich so festgesetzt hat, dass ich immer öfter zu dem Silberling greife, um mich von diesem Quartett, bestehend aus Martin Engler (Gesang, Programming), Manuel Antoni (Bass, Backgroundgesang), Katha Mia (Schlagzeug, Backgroundgesang) und Carl Fornie (Gitarren, Backgroundgesang) verführen zu lassen.


Unbekannte sind zumindest zwei der vier Musiker nicht, denn martin und Carl waren schon in einer anderen Band erfolgreich unterwegs und haben dort Erfahrungen mit großen Plattenfirmen gesammelt. Wer die Bands waren, lässt sich zwar nicht erkennen, ist aber auch zweitrangig, denn die Musik auf „Pain, Love & Poetry“ spricht eindeutig für sich. Nachdem die zwei die Majorcompany hinter sich gelassen haben und Katha in die Band kam, stellt „Pain, Love & Poetry“ nach „Temple Of The Torn“ das mittlerweile zweite Album von Mono Inc. dar.

Schon „This Is The Day“, das nach einem halbminütigen Intro, das den Namen der CD trägt, startet, besticht durch seine ungeheure Eingängigkeit, die mich sofort fesselt. Wer bei diesem Stück ruhig bleibt, der gehört in die Gruft. Das folgende „The Last Waltz“ verbindet Gothic mit elektronischen Sounds a´ la Depeche Mode. Das mag vielleicht komisch klingen, ist aber eine äußerst schmackhafte Kombination. Mit dem unter die Haut gehenden balladesken Duett „Teach Me To Love“ geht es dann weiter. Eine sehr melancholische und fesselnde Melodie sorgt für Gänsehaut (ein Stück bei dem die Feuerzeuge bei den Konzerten nur so brennen werden). Dazu kommt, dass Martin’s und Xandrias Lisa Middlehauve’s Stimme, die hier als Gast zu hören ist, ganz hervorragend zusammenpassen.

Auch „Sleeping The Day Away“ ist so ein richtiger Goth-Rock-Kracher, der echt nach vorn geht. In „Bloodmoon” treffen harte Gitarrenriffs á la Subway To Sally auf Electropop artige Synthies. Und mit „Get Some Sleep“ kommt ein absoluter Hammersong, der durch seinen stampfenden Rhythmus und der wieder mit weiblicher Gesangsstimme versehen ist, die ein wenig an Tarja Turunen erinnert, voll überzeugen kann. In „Planet Shame” kombinieren sie wieder Depeche Mode mit Goth, dieses mal aber weniger auf Basis der Synthies, sondern auf Gitarrenlicks, die an neuere Werke der Briten erinnern. Zum Ende der CD geht es dann in „Life Hates You” und „Pain Machine“ sehr balladesk zu. Hier wird Martin zunächst von Akustikgitarre und Streichern und im zweiten Song nur vom Piano begleitet.

Mit „Pain, Love & Poetry“ ist Mono Inc. eine hervorragende Kombination aus Goth, Rock und Electropop gelungen, die durch sehr eingängige Melodien besticht und die die unterschiedlichen Lager vereinen kann. Ich find das Teil jedenfalls richtig gut, was noch zukünftig zu reichlich Umdrehungen in meinem CD-Player führen wird.

Stephan Schelle, Februar 2009

   

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