Mirrorplain – Lost In Paradise
Fastball Music / Soulfood (2019)
(11 Stücke, 45:06 Minuten Spielzeit)

Nach ihrem 2017’er Debütalbum „Path Of Salvation“ veröffentlicht die aus dem sauerländischen Finnentrop stammende Band Mirrorplain am 19.07.2019 ihren zweiten Longplayer. Er trägt den Titel „Lost In Paradise“ und bietet erneut eine Mischung aus Hardrock, Alternative und Metal. Die Jungs um Sänger Christian Döring haben aber noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt. Die Laufzeiten der elf Songs liegen zwischen 2:46 und 5:07 Minuten.


Mit eingängigen Riffs beginnt der Opener „Northstar“, der auch gleich mit einer Ohrwurmmelodie aufwartet. So ein wenig klingt das im Refrain - auch was Christian’s Gesang betrifft - nach Bands der Marke Metallica. Dieser Opener versprüht eine Menge Esprit (auch durch den instrumentalen Mittelteil) und kann fesseln. Damit wäre schon mal ein gelungener Einstieg geschafft. 

Hymnisch und voluminös präsentiert sich dann „Speak To The Deaf“. Auch hier stimmt die Abstimmung der Mischung aus Hardrock, Alternative und Metal. In diesem frühen Stadium zeigt sich schon, dass die Band an Charisma und Klasse gegenüber dem Debüt zugelegt hat. Schnelle Riffs starten dann in den Song „No. 1-0-7“, der gut abgeht. Die Gitarren weisen gar im letzten Abschnitt einen leicht Progmetalartigen Sound auf. Gänsehaut ist dann im Song „Judgement Day“ angesagt, wenn Mirrorplain den Druck rausnehmen und zunächst nur Gitarre und Gesang bieten, die dann aber durch druckvolles Schlagwerk, Bass und Keyboards nach einigen Momenten untermauert werden. Ein großartiger Song.

Auch der Titelsong startet mit wunderbaren, sanften Gitarren und Christian’s Gesang der sich hier zunächst der sanften Stimmung anpasst. Wenn dann nach anderthalb Minuten das Schlagzeug losdonnert und der Rhythmus wieder in Richtung Metal/Hardrock marschiert, wandelt sich auch Christian’s Stimme. Das ist sehr gut gemacht. Nach weiteren zwei druckvollen Songs kommt mit „Drown“ ein Song der wieder eine Spur Metallica hervorruft. Die Melodie in diesem Stück paart sich hervorragend mit Christian’s jetzt düsterem Gesang. Die CD endet dann mit der wunderbaren Rockballade „Faceless World“. Akustikgitarre und Gesang bestimmen hier über weite Strecken das Bild. Und auch wenn der Rhythmus einsetzt wird er in diesem Stück eher ruhig angelegt und unterstützt die balladeske Stimmung.

Mirrorplain haben sich mit ihrem zweiten Album „Lost In Paradise“ weiterentwickelt und ein Album eingespielt, das wesentlich stimmiger als sein Vorgänger klingt. Melodischer Hardrock/Metal mit einer Prise Alternative, die ein ums andere Mal in Richtung Metallica & Co. schielt, wird auf „Lost In Paradise“ geboten. Ein gelungenes Album.

Stephan Schelle, Juni 2019

   

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