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Mihrax –
Medley Of A Life Gerade im Mai 2025 erschien erst das zweite Album der Berliner Progband Mihrax mit dem Titel „Rox“, da legt die Band am 16.07.2025 auch schon eine weitere EP mit einem fünfteiligen Longtrack von 26:14 Spielzeit nach. Sie heißt „Medley Of A Life“ und erzählt das Leben einer fiktiven Person. |
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Die
fünf Stücke, die einzeln angewählt werden können, gehen nahtlos
ineinander über, so dass quasi ein einzelner Longtrack auf der CD zu
finden ist. Man sollte sich daher auch die CD komplett am Stück anhören,
zumal ja die Spielzeit auch nicht all zu lang ist. Mihrax
machen musikalisch da weiter, wo sie auf dem diesjährigen Longplayer
„Rox“ aufgehört haben. Das geht dann gleich mit dem ersten Stück
„First Steps“ los. Und das startet kurz nach der Geburt, denn zunächst
hört man eine Uhr ticken und dann Babygeschrei. Das wird von einer
Keyboardmelodie unterlegt. Nach nicht ganz einer Minute setzt dann ein
fetter Keyboardklang ein, der wie eine Ouvertüre wirkt. Nach
eindreiviertel Minuten kommt dann Boris Gesang auf und der Track
entwickelt sich nun zu einem sanften Artrocksong. Der geht dann nahtlos in
den nächsten Song „Die Another Day“ über. Nein,
der Song hat nichts mit dem gleichnamigen Bondfilm zu tun. Keyboardflächen,
Bass und ein schnelles Ticken starten in das Stück, das nach wenigen
Momenten in einen kraftvollen Part wechselt, was vor allem durch das
druckvolle Schlagwerk von Andreas Wittwer erzeugt wird. Nach zwei Minuten
kommt dann auch wieder Gesang auf und der Song kommt in melodisches
Fahrwasser. Im Mittelteil rockt das Quintett dann ganz ordentlich los. Im
letzten Viertel darf Thorsten Schlüter dann noch zu einem herrlichen
Gitarrensolo ansetzen. Einige Passagen sind aus meiner Sicht aber auch
etwas überfrachtet. Danach
geht es nahtlos mit „Jigsaw Of Life“ weiter, das ein wenig
Neo-Prog-Feeling verströmt. Piano- und Bassklänge unterstützen in den
Strophen, während die Band dazwischen in druckvolle Parts wechselt. Im
Verlauf kommt dann noch ein leicht funkiger Sound auf und Tobias Graef,
aus dessen Feder die Songs stammen (für die Texte zeichnete Boris Elfert
verantwortlich), zeigt in diesem Stück ein ums andere Mal seine
Fingerfertigkeit auf den Tasten, stellt sich aber nie in den Vordergrund.
Einen besonderen Akzent liefert dann Jan Schöllhammer mit einem
Saxophonsolo im letzten Drittel des Songs. Ein
tickender Rhythmus dient dann als Brücke ins nächste Stück „Closed
Circle“, das mit perlenden Keyboardklängen startet. Ein schöner Song
mit einem herrlichen Keyboardsolo. Das geht dann erneut nahtlos in den
letzten Song „Peace“ über“. Symphonisch mit Streichersounds präsentiert
sich dieser letzte Part. Zum Ende hin scheint dann auch unser Protagonist
sein Ende erreicht zu haben, denn ein von Pianoklängen untermaltes Piepen
wie bei einem Überwachungsgerät im Krankenhaus schlägt Alarm und
verstummt schließlich. Zwar
bietet „Medley Of A Life“ auch wieder eine klanglich einwandfreie
Produktion, die Musik hat aber ihre Ecken und Kanten, was sich unter
anderem durch vertrackte Parts und auch teils überfrachtete Klänge ausdrückt.
Mihrax ist damit wieder ein spannendes Werk gelungen. Stephan Schelle, August 2025 |
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