Midnight - Sakada
Black Lotus Records (2005)

Nach längerer künstlerischer Pause erscheint der ehemalige Sänger der Metalband Crimson Glory wieder auf der Bildfläche und veröffentlicht in 2005 sein Solowerk „Sakada“. Midnight nennt sich dieser, mit einer äußerst markanten Stimme ausgestattete Sänger. Allerdings dominiert seine Stimme die Stücke dermaßen, dass man von dem Rest ziemlich abgelenkt ist.

Sägende Gitarren und ein kreischender Midnight, das sind die Ingridenzien von „Incubus“. „Berber Trails“ klingt nach den Doors und bietet einen Touch von Mittelalter-, Weltmusik und Psychedelic. Der Song gehört noch zum besseren des Albums. „Little Mary Sunshine“ ist ein Totalausfall. Das man so etwas auf CD presst, ist wirklich unglaublich, das klingt so banal und lustlos, das man den Silberling am liebsten sofort aus dem Laufwerk holen möchte um es zu schützen.
 

 
 

„Miss Katie“ klingt sehr mediterran, um genau zu sein, nach griechischer Gitarrenarbeit und verbreitet einen frühen psychedelischen Eindruck. Mit „War“ wird es Metalmäßig und es wird wieder drauf los gegröhlt. Nach dem für mich nicht erschließbaren „Pain“ kommt mit dem Titelstück eine Ballade, die sich dann durch Einsatz von Flöte und Akustikgitarre recht sanft ins Ohr einschmeichelt. Obwohl auch hier der Gesang etwas penetrant wirkt.

„Lost Boy“ ist ein Song, der mich an die späten 60’er, frühen 70’er erinnert. Zwar war das genau meine Zeit, aber diesen Song überspringe ich ohne Mitleid ganz schnell. Slideguitar und Melodie erinnern beim abschließenden „Cat Song“ an Musik aus dem weiten Texas. Hier versucht sich Midnight als Singer-/Songwriter, was ihm für meinen Geschmack auch nicht so gut gelingt. Sorry, aber irgendwie kann ich mit der Scheibe wenig anfangen.

Stephan Schelle, August 2005

 
   

CD-Kritiken-Menue