Michael Bolton
– Original Album Classics Die Original Album Classics-Reihe von Sony Music hat sich seit ihrem Erscheinen im Jahr 2008 zu einer äußerst erfolgreichen Veröffentlichungsserie in Deutschland gemausert und wurde auch von anderen Company’s in ähnlicher Form übernommen. Seit 2008 veröffentlichte Sony mittlerweile 200 Boxen, die allesamt zu günstigen Preisen in sogenannten „Cardboard-Sleeves“ verpackt sind, die jeweils 3 bzw. 5 Alben bekannter Künstler in Mini Vinyl Replicas mit den Originalcovern enthalten. Im September 2016 wird diese Reihe nun mit fünf weiteren Boxen fortgesetzt. |
||||
Zu
den erfolgreichsten Songs seiner Karriere zählen „How Am I Supposed To
Live Without You“ (1989), seine Version des Percy Sledge-Hits „When A
Man Loves A Woman“ sowie „Love Is A Wonderful Thing“ (beide 1991)
und „Said I Loved You … But
I Lied“ (1993), die allesamt auf den fünf Alben der Box enthalten sind. In
der Box finden sich die Alben „The Hunger“ (1987), „Soul Provider“
(1989), „Time, Love & Tenderness” (1991), „Timeless: The
Classics” (1992) und „The One Thing” (1993). Auf
dem 87’er Album präsentiert Bolton Songs im typischen 80’er Jahre
Stil (Sounds und Melodien). Dabei finden sich neben den Balladen wie
„That’s What Love Is All About“ (erinnert stilistisch ein wenig an
den Bond-Song „For Your Eyes Only“) und „Walk Away“ auch Melodic
Rock wie das an Foreigner erinnernde „Hot Love“ und typischer 80’er
Rockpop wie in „Wait In Love“ und „Gina“. Daneben hat Bolton auch
noch eine Coverversion des Otis Redding-Klassikers „(Sittin’ On) The
Dock Of The Bay“ aufs Album gepackt, die aus meiner Sicht aber
verzichtbar gewesen wäre. Insgesamt bietet Bolton hier recht gefälligen
Poprock der 80’er. Während
die Produktion von „The Hunger“ – vor allem was Bolton’s Stimme
betrifft - etwas kratzig war, ist das 89’er Album „Soul Provider“
glattpoliert, auch wurde auf diesem Album der Rockfaktor zurückgeschraubt
und mehr Wert auf sanften, balladesken Pop gelegt. Mit „How Am I Supposed To Live Without You“
enthielt das Album einen veritablen Hit. Wer
auf sanften Pop steht der liegt hier goldrichtig. Auch dieses Album enthält
eine Coverversion, dieses Mal hat Bolton sich das Ray Charles Stück
„Georgia On My Mind“ vorgenommen, ohne aber an das Original
heranzureichen. Er singt den Song halt in seinem Stil. Zwei
Jahre später erschien „Time, Love & Tenderness”, das mit dem
souligen Song „Love Is A Wonderful Thing“ beginnt, der auch als Single
sehr erfolgreich war. Allerdings hatte Bolton bei diesem Song im neuen
Jahrtausend mit einer Plagiatsklage der Isley Brother zu kämpfen, die er
verloren hat. Den Weg, den er mit dem Vorgänger begonnen hat, führt er
auf dem 1991’er Album konsequent fort und baut einige aktuelle Sounds
der 90’er ein. Beim Song „We’re Not Makin’ Love Anymore“ singt
er ein Duett mit Patti LaBelle, die einen starken Gegenpol zu Bolton’s
Stimme einnimmt. Und mit dem abschließenden „Steel Bars“ hat er dann
noch einen richtigen Rocker, den er zusammen mit Bob Dylan komponiert hat,
im Programm. 1992
schob er dann das mit Coverversionen bestückte Album „Timeless: The
Classics“ nach. Darauf befinden sich ausschließlich Coverversionen wie
der Beatlesklassiker „Yesterday“ oder der Bee Gees-Song „To Love
Somebody“ bis hin zum Weihnachtslied „White Christmas“. Das Album
wurde weltweit über 9 Millionen Mal verkauft. Ob man diese Versionen
wirklich benötigt, lasse ich mal dahingestellt sein. Das
letzte Album in diesem Package ist das 93’er Album „The One Thing“.
Auch auf diesem Album befindet sich wieder eine Coverversion. Den
bekannten Song „Lean On Me“ von Bill Withers interpretiert Bolton hier
in seiner eigenen Art und Weise. Ansonsten bietet auch dieses Werk wieder
sanften Pop mit viel balladesken Elementen. Aber auch rockige Töne wie in
„I’m Not Made Of Steel“ und „Ain’t Got Nothing If You Ain’t
Got Love” sind auf der CD zu finden. Für
Freunde von sanften Balladen und Rockpop im Soundgewand der 80’er Jahre
eignen sich diese fünf Alben von Michael Bolton, wobei aus meiner Sicht
„Timeless The Classics“ des schwächste Werk ist. Stephan Schelle, September 2016 |
||||