Maze Of Sound - Sunray
Progressive Promotion Records (2015)

(9 Stücke, 52:16 Minuten Spielzeit)

Unsere polnischen Nachbarn haben schon so manch hervorragende Progressive Rock Band an den Start gebracht. Im Herbst 2015 kommt mit der in 2012 gegründeten Maze Of Sound eine weitere Band hinzu. Ihr Debütalbum „Sunray“, das bereits im November 2014 im Eigenvertrieb veröffentlicht wurde, erscheint im Herbst 2015 bei dem deutschen Label Progressive Promotion Records und wird so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. 


Die Band, die aus Kuba Olejnik (Gesang), Piotr Majewski (Keyboards, Violine), Maciej Kuliberda (Gitarren, Mandoline, Zither, Bouzouki), Rafal Galus (Gitarren), Bartek Sapota (Bass) und Grzegorz Sliwka (Schlagzeug, Perkussion) besteht, spielt sanften, melodischen Progressive Rock und befindet sich damit im Fahrwasser von Bands wie Collage, Satellite oder Believe. Die in Englisch gesungenen Texte wirken aber in einigen Songs etwas steif, was am Akzent von Sänger Kuba Olejnik liegt.

Neun Songs mit Laufzeiten von 4:01 bis 7:54 Minuten Spielzeit liefert das polnische Sextett auf ihrem Album „Sunray“. Eröffnet wird das Album mit dem Song „Rain Charmer“, das besten Neoprog mit herrlichen Gitarrenpassagen bietet, so wie es ihre obigen Landsleute ebenfalls bieten. Rhythmisch und melodisch zeigt sich dieser erste Song und kann als Blaupause für das gesamte Album gelten. Einige Passagen klingen auch nach Bands wie Marillion oder Genesis. Olejnik’s Gesang wirkt gefühlvoll – nur in einige Momenten etwas steif und nasal. Das fällt aber nicht weiter ins Gewicht.

Nach einem akzentuierten Einstieg mit einigen Klangtupfern legt die Band dann aber nach gut einer Minute im zweiten Stück „Reflection“ ordentlich los. Ein Song, der sofort ins Ohr geht. Rockig, mit eingängigen Gitarrenlicks versehen, weiß dieses Stück voll und ganz zu überzeugen. Auch hat Olejnik seinen Gesang dieser Stimmung perfekt angepasst. Hier ist er definitiv bestens eingestimmt. Im nächsten Song „Man In The Balloon“ geht es dann wesentlich sanfter zu. Eine sehr schöne verträumte Prognummer, bei der man – dem Titel entsprechend – seine Gedanken fliegen lassen kann.

Musikalisch sind Maze Of Sound Top, was sich in Songs wie „Ammal“ und „Last Sunray“ oder dem Instrumentalstück „Trick Of The Witch“ zeigt, auch wenn die Stück recht ähnlich klingen. Immer verbreitet die Band aber eine sehr positive, leicht verträumte Gesamtstimmung. Und in „Mad Hatter“ trifft Marillion auf die „Rocky Horror Picture Show“.

Mit „Sunray“ ist der polnischen Band Maze Of Sound ein gutes Debüt gelungen. Die Musik auf dem Album ist zwar noch recht gleichförmig, daher sollten Maze Of Sound noch etwas mehr Abwechslung in ihren Sound bringen, das Potential ist aber da und zeigt in diesem frühen Stadium schon eine hohe Qualität. Man darf gespannt sein, was die Band in Zukunft zu bieten hat. Wer Bands der Marke Satellite, Believe und Collage mag, der macht auch mit Maze Of Sound nichts verkehrt.

Stephan Schelle, Juni 2015

   

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