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Mauvais
Sang – La Faune Mauvais Sang ist eine französische Noise-Pop-Band aus Haute-Savoie, bestehend aus Mathis Saunier (Gitarrist und Komponist), Léo Simond (Sänger und Texter), Antoine Vercellotti (Schlagzeuger), Florent Rigot (Bassist), Anouck Bizon (Sängerin und Harfenistin) und Anastasia Egorova (Sängerin und Violinistin). Am 16.05.2025 ist ihr Album „La Faune“ erschienen. Ihre 2024’er EP „La Flore“ wurde von der Presse besonders positiv aufgenommen: Rock N Folk France schrieb, dass die EP „mit ihrem kühnen klanglichen Ansatz überrascht, der eine Brücke zwischen Chanson und Noise, Rock und Elektro schlägt: Mit ihren eindringlichen Melodien, die von schweren Gitarren unterbrochen werden, spielt sie mit den Kontrasten und neigt sogar dazu, sie auf die Spitze zu treiben.“ |
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Getreu
seinem Namen drückt „La Faune“ eine tiefe Ehrfurcht vor der natürlichen
Welt aus und verdeutlicht gleichzeitig die Zerbrechlichkeit der Ökosysteme
angesichts des menschlichen Einflusses. Die Kompositionen beschwören die
raue Schönheit der Natur und rufen zu einer neuen Harmonie zwischen
Mensch und Umwelt auf. Und diese Beschreibung
passt auch gut zum neuen Album der französischen Band. Es sind manchmal
recht raue Klänge zu hören, die dann aber wieder von herrlichen, teils
sanften Melodien abgelöst werden. Gesungen wird in der französischen
Heimatsprache. Die Stücke sind recht
elektronisch angelegt. Eine besondere Wirkung erzielt die Band durch den
gemeinsamen oder duettartigen Gesang von Léo Simond, Anouck Bizon und
Anastasia Egorova. In Songs wie „Modèle“ kommen dann auch schon mal
sanfte Harfenklänge auf die dann von druckvollen Industrialsounds abgelöst
werden. Das ist außergewöhnlich, hat aber Esprit. Und wenn dann in
„Nouvelle Ère“ sanfte Harfenklänge und lieblicher Gesang über weite
Strecken erklingen, wird diese Harmonie dann zum Ende hin in einen
verzerrten heftigen Part übergeleitet. Ein weiteres Beispiel für die
Stimmungswechsel in den Songs ist „Nuit Venin“, bei dem bedrohlich
klingende Synthesizersounds auf sanften Gesang treffen und dieser dann später
wieder von heftigen Industrialparts und dann von Streichersounds abgelöst
wird. Das ist schon eine musikalische Achterbahnfahrt. Ebenso wie Lazuli im
Prog mit Chansonanteilen und Folk spielen, so mischen Mauvais Sang in
ihren Stücken Noise-Pop mit Rock, Folk und Chanson, was eine gewisse
Ausstrahlung besitzt. Beschreiben kann man das nicht wirklich, man muss
die Musik auf sich wirken lassen, denn sie besitzt eine eigenartig
faszinierende Wirkung. Da man diese Art von Musik nur lieben oder hassen
kann (ersteres trifft auf mich zu), empfehle ich zuvor in das Album hinein
zu hören. Stephan Schelle, Juli 2025 |
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