Maria Masur – Postcard Picture
DMG Germany / Broken Silence (2024)

(11 Stücke, 42:28 Minuten Spielzeit)

Maria Masur ist eine vielseitige Jazz- und Popsängerin, die am 27.09.2024 ihr neues, zweites Album veröffentlichte, das den Titel „Postcard Picture“ trägt. Jeder Song des Albums spiegelt ihre Reise durch sechs Städte und vier Länder wider und bietet dem Hörer einen musikalischen Kurzurlaub durch ihre persönlichen Postkarten. Die im niederländischen Haarlem lebende Maria hat ihre Erfahrungen im Ausland in ihre Kompositionen einfließen lassen und ihnen ein internationales Flair verliehen.


In Berlin geboren und heute in der Nähe von Amsterdam lebend, präsentiert die Sängerin eine ausgewählte Sammlung sehr persönlicher Songs. Marias Kompositionen zeichnen sich durch die Tiefe ihrer Texte aus und atmen gleichzeitig eine Kraft und Klarheit, die aus der gekonnten Verbindung von Pop- und Jazzelementen entsteht.

Unterstützt wurde Maria Masur von Daniel Weiß am Piano, Brian Thiel am Kontrabass und bei drei Stücken von Christoph Hoffmann (Popakademie Mannheim) am Schlagzeug. Diese Instrumentierung unterstützt Marias sehr eingängige, warme Stimme. Die viel gebuchten Berufsmusiker Weiß und Thiel aus der Stuttgarter Musikszene, lernte sie während ihres Studiums an der dortigen Hochschule kennen. Mit diesen Musikern ist sie seit acht Jahren bei Konzerten unterwegs.

Die CD-Version ist in einem vierseitigen Digipak erschienen und enthält elf Songs. Die Laufzeiten der Songs bewegen sich im Radiokompatiblen Bereich von 2:45 bis 4:43 Minuten Spielzeit.

Das Album beginnt mit dem Titelsong „Postcard Picture“, das für den Neuanfang in Haarlem und die Herausforderungen, die ein Umzug mit sich bringt steht. Piano und Bass, unterstützt von akzentuiertem Schlagzeugspiel, kombiniert mit Marias einfühlsamer, unter die Haut gehender Stimme verbreiten hier schon eine sehr intime Stimmung. Der Song hat aber auch Popappeal vor allem in den druckvolleren Passagen.

Danach folgt mit „I Can See Clearly Now“ ein Cover des Johnny Nash-Klassikers, den Maria als zerbrechliche Ballade interpretiert. Marias Stimme bohrt sich dabei – untermalt von sanftem Piano- und Bassspiel – förmlich in die Gehörgänge ein.

In der wunderbaren Ballade „Waves Of Goodbye“, die sanft durch den Raum zieht, thematisiert Maria Masur die Unsicherheiten während der Pandemie. „Borders“ grooved dagegen und verströmt ein leicht jazziges Flair. Bei dem Song geht es darum, sich gegen Vorurteile zu stellen und die Menschlichkeit in den Vordergrund zu rücken.

In der Ballade „Dutch Memories“ hat Maria Masur ein niederländisches Gedicht aus dem 20. Jahrhundert vertont, dessen Text aus der Feder von Hendrik Marsman stammt. Musikalisch bewegt sich der Song im sanften, balladesken Jazzformat.

Nach dem bluesigen „Fear Of Missing Out“ findet sich mit „Em Paz“ ein Song auf dem Album, bei dem sich Masur vom portugiesischen Saudade-Gefühl hat inspirieren lassen, dass sie während eines Aufenthaltes in Lissabon erleben durfte. Der Song wird von ihr auch auf Portugiesisch gesungen. Mit „Letter To A“, einem persönlichen Brief an ihre Tochter, endet das Album dann mit einer intimen und emotionalen Ballade.

„Postcard Picture“ von Maria Masur ist ein wunderbar atmosphärisches Album, das neben der reduzierten Instrumentierung vor allem durch Maria Masurs Stimme getragen wird und somit eine sehr intime Ausstrahlung besitzt. Darüber hinaus überzeugen auch die eingängigen Melodien.

Stephan Schelle, November 2024

   

CD-Kritiken-Menue