Marcus Eaton – Versions Of The Truth
Route 61 Music S.R.L (2017)
(13 Stücke, 50:56 Minuten Spielzeit)

Bereits im November 2015 ist das Album „Versions Of The Truth“ des US-amerikanischen Singer/Songwriters Marcus Eaton in den USA erschienen. Anfang 2017 ist es nun auch weltweit erhältlich. Es ist eigentlich verwunderlich, dass das Album erst jetzt weltweit promoted wird, da doch kein geringerer als David Crosby ihn als „einen der besten jungen Singer/Songwriter Amerikas - vielleicht sogar der ganze Welt“ gepriesen hat und er darüber hinaus das Album nicht nur produziert, sondern auch noch Backgroundgesang beigesteuert hat.

Neben David Crosby (Crosby, Stills, Nash), der Eaton seine Stimme geliehen hat, wirkten noch Schlagzeuger Erik Eldenius (Lee Ann Rimes, Vanessa Carlton), die Geigerin Ann Marie Calhoun (Dave Stewart, Dave Matthews, Ringo Starr) der Keyboarder Jeff Young (Jackson Brown) und Bass-Legende Lelend Sklar mit.

Eaton hat lange Zeit für und mit David Crosby gearbeitet und unter anderem dort seine musikalischen Fähigkeiten, sein harmonisches Gespür und sein Songwriter-Talent weiterentwickelt. Diese Qualitäten stellt Eaton auf seinem aktuellen Album „Versions Of The Truth“ eindrucksvoll unter Beweis. Klassisches Geschichtenerzählen, Songs über Liebe und Metaphysik, präsentiert mit einer einzigartigen Stimme und einer virtuosen, originellen Gitarrentechnik, laden den Hörer zu einer sehr persönlichen Erfahrung mit dem Künstler ein.

Sehr einfühlsam und eingängig zeigt sich gleich der Opener „Up And Over“. Sehr angenehm bohrt sich auch die Stimme von Eaton in die Gehörgänge. „Flying Through The Fire“ bietet sehr schöne fast schon proggige Gitarrenlicks. Das knapp einminütige Vorspiel „Shade Prelude“ zeigt Eaton an der Akustikgitarre. Gleiches gilt auch für das 45sekündige „Sunrise Prelude“. Mit diesen beiden Stücken leitet Eaton dann in einen weiteren Song ein.

Die Stücke haben einen schönen Groove, wie es zum Beispiel „I Will Be Your Shade“ zeigt. Dabei zeigen sich sowohl filigrane, sehr schön ausgearbeitete Passagen an der Akustikgitarre, während die anderen Musiker ihre Instrumente als Unterstützung einbringen, so dass Marcus Eaton klar im Vordergrund steht. „Better Way“ ist ein Popsong, der schnell ins Ohr geht, während „Invisible To You“ in Richtung melodischem Rock/Pop schielt. Romantisch und leicht melancholisch wirkt das zarte „Reverie“, während „Barbie“ sehr funky aus den Boxen schallt. An manchen Stellen klingt Marcus Eaton auch wie Ed Sheeran - wie zum Beispiel in „Picture Of Us“, behält aber doch seinen ganz eigenen Stil.

„Versions Of The Truth“ ist ein sehr schönes Singer/Songwriter-Album des US-Amerikaners Marcus Eaton. Im Jahr 2016 war er als Support-Act von Jeff Young live zu sehen. Im Frühjahr 2018 wird er seine erste eigene Tour auf europäischem Boden bestreiten. Nach diesem Album sollten sich die Hallen füllen, da bin ich mir sicher.

Stephan Schelle, Mai 2017