Maier – Im wilden Leben

Maier – Im wilden Leben
MGB Records / Soulfood (2013)
(13 Stücke, 50:26 Minuten Spielzeit)

Der Nachname Maier ist in Deutschland ein absoluter Allerweltsname, da erscheint es schon seltsam, dass ein Musiker mit diesem Nachnamen sein Musikprojekt genau so benennt. Ralf Maier (Gesang, Gitarren, Keyboards, Bass) ist Songwriter und Gitarren-Junkie mit einem Gespür für stimmungsvolle Bilder und elektrisierende Hooklines. Seine Songs sind zeitlos, rau und voller Poesie. Mitreißend und unberechenbar, so verspricht es der Pressetext.


Maier war viele Jahre Autor, Texter und Komponist für den Erfolgsproduzenten Edo Zanki (u. a. Söhne Mannheims, Sasha, Grönemeyer). Neben Ralf Maier wirken noch einige Gastmusiker mit, „Im wilden Leben“ ist aber wohl sein ganz persönliches „Kind“. Die Songs von Maier handeln vorzugsweise von Beziehungen jenseits der Vernunft.

Gleich der Opener „Das Dach brennt“ verbreitet eine ungeheure Faszination. Maier singt dabei völlig unaufgeregt und packt den sarkastischen und humorvollen Text über einen Typen, der sein Haus angezündet hat um Aufmerksam zu bekommen, in eine eingängige Melodie. Ein klasse Song gleich zu Beginn der CD.

Die Ballade „Anna“ wuchert so ein bisschen im Sound der Beatles. Und das Titelstück hat absolute Radioqualitäten. Maier singt in diesem Stück zusammen mit Lioba Moia. Eine tolle Deutschrocknummer.

Singer/Songwriter-Mentalität kommen dann in den Akustikgitarrenstücken „Bau ein Boot daraus“ und „Ein perfekter Moment“ hervor. Manchmal klingt Maier’s Stimme eine Spur nach Waggershausen (ohne aber so markant zu klingen wie er) wie zum Beispiel im Song „Der Kaffee, den wir nie tranken“. Und auch der nächste Titel „Besserer Planet“ reißt förmlich mit.

„Im wilden Leben“ steckt voller eingängiger Melodien, die schnell ins Ohr gehen. Damit ist Maier ein wirklich gutes Debüt in der Sparte Deutschrock gelungen.

Stephan Schelle, Juni 2013

   

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