Maestoso - Grim
Electic Discs (2005)

Bis 1978 war Woolly Wolstenholme Keyboarder der englischen Band Barclay James Harvest, kurz BJH genannt. Nach seinem Ausstieg veröffentlichte er 1980 unter seinem Namen sein erstes Soloalbum mit dem Titel „Maestoso“. Im Dezember 2005 veröffentlicht er unter genau diesem Namen, also Maestoso (bisher erschienen schon zwei weitere Alben unter dem Projektnamen Maestoso) sein neuestes Album mit dem Titel „Grim“.

Neben Steve Broomhead (Gesang, Gitarren, Mandoline) und Kim Tuner (Gesang, Schlagzeug, Perkussion und spanische Gitarre), die schon 1980 mit von der Partie waren, gehört noch Craig Fletscher (Bass) zur Band. Woolly selbst spielt neben dem Gesang sämtliche Tasteninstrumente, elektrische zwölfsaitige Gitarre sowie die Trompete.
 

 
 

Der recht bombastisch klingende Anfang, der durch die Spracheinlage in „Coming Soon To A Cinema Near You“ und den epischen Sounds (vor allem der Keyboards) im folgenden „Through A Storm“ entsteht, lassen auf eine Rockoper schließen, doch der Eindruck täuscht allerdings.

Über 54 Minuten präsentiert uns Maestoso 15 Songs mit unterschiedlichen Stilen. Da erklingt beispielsweise „Through A Storm“ wie eine Mixtur aus heavymäßigem Melodicrock und Bombastrock á la BJH. Und wenn man das Bandfoto im Innenteil des zwölfseitigen Booklets sieht, könnte man meinen, es handele sich um eine irische Folkband. Maestoso bietet auf dem aktuellen Album eine Mischung aus Bombast-, Prog-, Melodicrock mit einem Einschlag irischer Folklore. Das Werk hat durch seine sehr dichte Atmosphäre etwas von einem Konzeptalbum und zeigt manchmal dunkle, dramatische und epische Momente. Es finden sich aber auch mit Stücken wie „A Lark“ und „The Iceman Cometh“ Songs auf dem Album, die sehr eingängige, radiotaugliche Melodien bieten. Ich mag das Album.

Stephan Schelle, Dezember 2005

 
   

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