Lulo Reinhardt – Freedom And Peace
DMG / Broken Silence (2024)

(14 Stücke, 46:33 Minuten Spielzeit)

Am 31.01.2025 erschien das neue Album von Lulo Reinhardt. Bei dem Namen klingelt doch was, auch wenn man den Vornamen nicht unbedingt kennt. Richtig, Lulo gehört zur berühmten Musikerfamilie der Reinhardt’s, seine Onkel sind Dawelie Reinhardt und Schnuckenack Reinhardt. Lulo wuchs in der Tradition der Sinti auf, in der die Musik von Django Reinhardt eine wichtige Rolle spielt. Lulo Reinhardt, sein Namen steht für World Music, Latin-Swing und virtuoses Gitarrenspiel mit unverkennbaren Wurzeln.


„Freedom And Peace“ ist das zweite Studioalbum von Lulo Reinhardt. Auf ihm finden sich teils sehr persönliche Kompositionen aus dem vielseitigen Leben des Künstlers und Weltbürgers. Und mit dem Titel trifft er auch ins Schwarze, denn Freiheit und Frieden ist gerade in der heutigen Zeit ein wertvolles Gut, das wir uns alle wünschen.

Den Start macht das Stück „Gypsy Fiesta“ das mit herrlichen Akustikgitarren aufwartet. In diesem Stück kommt der ganze Spirit der Sintimusik auf. Das hat aber auch was Mediterranes.

„Freedom And Peace No 2“ ist ein sehr besinnliches Stück mit fast klassischen Ausmaßen. Hier nutzt Lulo dann auch seine Stimme als weiteres Instrument. Leicht proggig und rockig kommt das Stück „Letters From Joyce“ daher. Das erinnert mich dann ein wenig an Gordon Giltrap (zur Zeit von „Fear Of The Dark“). Das liegt vor allem an den Basstönen der Akustikgitarre, die mit einer eingängigen Melodie verziert wird.

Locker und leicht präsentiert sich dann „Friends“. Lulo geht dabei sehr filigran vor und verzaubert mit seinem Gitarrenspiel, bei dem auch wieder zwei Gitarrenstimmen zu hörten sind. Eine Mischung aus Sinti und mediterraner Musik bietet dann „Summer Breeze“. Da kann ich mich gut in eine spanische Strandszene hineinversetzen.

Feierlich wirkt dann das Stück „Christmas Love“, bei dem ein weihnachtliches Flair herauszuhören ist. Das sind einige Beispiele für das Album von Lulo Reinhardt.

Lulo Reinhardt hat einen eigenen Gitarrenstil, der sowohl von der Sintimusik wie auch von spanischer Gitarrenmusik und weiteren Stilistiken durchzogen ist. Herausgekommen ist ein sehr melodisches und teils filigran und technisch hervorragend gespieltes Akustikgitarrenalbum.

Stephan Schelle, Januar 2025

   

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