Loving The Sun – The Inside Light
Tribal Stomp Records / Cargo Records (2019)

(9 Stücke, 36:18 Minuten Spielzeit)

„The Inside Light” ist das mittlerweile siebte Album von Loving The Sun, dem 2005 gegründeten Musikprojekt von Multiinstrumentalist Joe Weninghoff. Zwischen dem neuen Album und dem letzten Longplayer „Spiritual Walk” sind inzwischen sechs Jahre vergangen. Dieses Mal hat sich Joe gleich vier Sägerinnen (beim letzten Mal waren es drei) für die Interpretation seiner Songs ausgesucht. Während Alev Cetinyilmaz nicht zu hören ist, sind Andrea Heukamp und Marie Craven weiterhin an Bord. Dazugekommen sind noch Ute Kuchenbecker und Insa Van Schwarzenberg.


Joe Weninghoff ist sich auch auf der neuen Produktion mit seiner Mischung aus hypnotischem Trance und psychedelischen Klängen, die um Pop- und Rockelemente angereichert werden, treu geblieben. Damit bieten die Stücke, deren Laufzeiten zwischen 3:24 und 5:31 Minuten liegen, wieder genügend Raum zum Relaxe und Träumen.

Die CD beginnt mit dem Titelstück, das zwischen Singer/Songwriter, Folk und leichter Psychedelic mit Popappeal wandelt. Das zeigt schon, wohin die Reise auf dem neuen Album geht. Mit zarter Stimme gesungen wird das Stück, wie die meisten des Albums, von Ute Kuchenbecker. Oft von der Akustikgitarre getragen versprühen die Songs oft eine gewisse Lagerfeueratmosphäre, die im weiteren Verlauf der Songs aber von rockigen Elementen ergänzt wird. So auch im Stück „There Is No Other Girl“. Dieser Musikstil lässt auch so ein bisschen an die selige Flowerpower-Zeit der Endsechziger denken. Kein schlechtes Feeling im Jahr, in dem sich das Woodstock-Festival zum 50. Mal jährt.

Die Slidegitarre entführt den Hörer in „White Lily“ in den amerikanischen Süden. Einige der Gitarrenlicks in der sanften Bluesnummer „The Unbreakable Bond“ erinnern gar an den deutschen Krautrockpionier Michael Rother. Man glaubt das geht nicht? Doch es funktioniert. Orgelklänge und eine in einigen Momenten fast schon an Mark Knopfler erinnernde Gitarre sowie Mandolinenartiges Spiel und Popfeeling ergänzen diesen Song.

„Slow Train” wird dann seinem Namen Gerecht, denn der langsam gespielte Track entschleunigt den Hörer. Bei der Gitarre kommt mir eine leichte Note von Steve Miller in den Sinn. Ein Reggae-Rhythmus sorgt dann in „Hold Your Head Up High” für Abwechslung und sommerliches Feeling. Mit dem abschließenden „Nature” kommt dann wieder eine Prise Swamprock ins Spiel.

Auch auf dem siebten Album von Loving The Sun sind wieder Songs vereint, die den Hörer entschleunigen. Dabei bewegt sich die Musik zwischen Singer/Songwriter, Folk, Psychedelic, Blues und Swamprock, in die auch mal ein Reggae-Rhythmus eingestreut und das Ganze mit ein wenig Popappeal gewürzt wird.

Stephan Schelle, August 2019

   

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