Loving The Sun – Spiritual Walk

Loving The Sun – Spiritual Walk
Tribal Stomp Records / Cargo Records (2013)
(11 Stücke, 54:17 Minuten Spielzeit)

Nach der 2011’er CD „The Path Of Love“ erscheint Mitte Oktober 2013 das mittlerweile fünfte Album des Musikprojektes Loving The Sun des deutschen Multiinstrumentalisten Joe Weninghoff. „Spiritual Walk“ nennt sich das neue Werk und bietet wieder eine Mischung aus hypnotischem Trance und psychedelischen Klängen, die um Pop- und Rockelemente angereichert werden. Für den Gesang hat sich Joe wieder der Stimmgewaltigen Frauenriege von Alev Cetinyilmaz, Andrea Heukamp und Marie Craven bedient. Während Alev und Marie sich den Hauptgesang teilen (Alev singt die meisten Stücke, während bei zwei Songs Marie am Mikro ist) sorgt Andrea für den nötigen Background.


Atmosphärisch beginnt das Album mit dem Stück „Little Girl“, das von Alev Cetinyilmaz eingesungen wurde. Singer/Songwriter trifft auf atmosphärischen Rock. In diesem Stück hat Joe den Bass in den Vordergrund gestellt und setzt ihm im Mittelteil eine sanfte Keyboardpassage entgegen, was den relaxten und trancartigen Sound von Loving The Sun unterstreicht. „Apple Tree“ geht in die gleiche Richtung und klingt  mir eine Spur zu ähnlich zu dem Opener. Das ändert sich dann aber im Titelstück, das etwas rockiger daherkommt, auch wenn es noch sehr atmosphärisch angelegt ist. Unterstrichen wird dies durch das Gitarrensolo im letzten Drittel des Stückes.

Ein bisschen Retro kommt in „My House“ auf, das vor allem durch die Orgel nach 60’s Pop klingt. Das Gitarrensolo klingt etwas schräg, da es nicht harmonisch zu den Orgelklängen ausgelegt ist und auch diese wirken an einigen Stellen bewusst disharmonisch, was dem Song aber eine ganz eigene Wirkung verleiht. Amerikanisches Westcoast-Flair kommt dann in „Holding On“ auf.

Wesentlich mehr Pep ist dann in dem Stück „Beat Of Your Heart“ zu finden, das von Marie Craven gesungen wird. Der psychedelische Anteil schwillt in diesem Stück merklich an, was der Produktion sichtlich gut tut. Bluesig wird es dann im nächsten Stück „What You Say“, ohne die psychedelische Note ganz zu vernachlässigen. Auch hier steht Maria am Mikro. Bei den beiden von Marie gesungenen Stücken ist aber nur wenig Text enthalten, singt sie doch im Wesentlichen nur die Worte des Titels.

„I’m So Excited“ ist eine Nummer mit Reggaerhythmus und Popappeal. Psychedelische Sounds aus den 60s kommen dann auch wieder in „Teasing My Soul“ auf, einem der besseren Stücke des Albums. Hier ist auch wieder der Bass recht dominant. Sinfonisch wird es dann in „Silence“, das mit Streichersounds aufwartet. Die Melodie des Stückes geht schnell ins Ohr und somit gehört auch dieses Stück zu den Highlights des Albums. Mit dem verträumten „Horizon“ endet dann das neue Album von Loving The Sun.

Das neue Werk von Loving The Sun hinterlässt bei mir gemischte Gefühle, da sich einige der Songs doch sehr stark ähneln und so recht wenig Abwechslung in den einzelnen Stücken zu finden ist. Das ist mir über die gesamte Länge dann doch etwas zu gleichförmig.

Stephan Schelle, September 2013

   

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