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Lorentzen
– Leave Nobody Behind Lorentzen ist das musikalische Projekt von Eivind Lorentzen. Sein neuestes Album „Leave Nobody Behind“ ist am 30.05.2025 erschienen und präsentiert eine stimmungsvolle Fusion aus minimalistischem Prog und klassischer Eleganz, durchsetzt mit Gedichten von Rainer Maria Rilke. Musikalisch stellt das eine Mischung aus progressivem Rock, moderner klassischer Musik und nordischem Jazz dar. |
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Eine Reihe großartiger
Mitwirkender kommt in diesem Projekt zusammen, darunter Atle Pakusch
Gundersen (Wintherstormer, The Cut), Trond Gjellum (Panzerpappa), Jácome
Guerrero Kiko (Superkabras), Paulin Skoglund-Voss (gefragter Solo-Cellist
und Session-Musiker), Markus Reuter (Stick Men), Davide Rossi (Violine für
Coldplay, Verve und viele andere) und Charlotte Valstad Nilsen (ex Gentle
Knife). Das Album wurde hauptsächlich in Lydkjøkkenet von Øystein
Vesaas und in den Double Decker Studios von Arild Brøter aufgenommen.
Mastering durch Jacob Holm-Lupo. Coverdesign von Siv Gade Lien. Streichersounds eröffnen
den mehr als achtminütigen Opener „Leave Nobody Behind (Full
Version)“. Das ruhige Stück wirkt sehr orchestral, da auch Instrumente
wie Harfe und Cello zum Einsatz kommen. Das Schlagzeug und die E-Gitarre
sorgen dann im zweiten Teil für einen symphonischen Rock. Ein sehr einfühlsames
und verträumtes Stück. Eine zweite, beschwingtere Version findet sich
dann in der Mitte des Albums, die viereinhalb Minuten lang ist. Da geht
Lorentzen wesentlich rhythmischer ans Werk. Das zweite Stück
„Autumn“ ist ein einminütiges Stück, bei dem das Gedicht
„Herbst“ von Rainer Maria Rilke rezitiert wird. Die Stimme wirkt dabei
recht rau. Es folgen im Verlauf sieben weitere kürzere Stücke bei denen
Gedichte rezitiert werden, die dann von Streichern untermalt sind. Das
klingt allerdings recht gleichförmig, vor allem, wenn man der englischen
Sprache nicht mächtig ist. „Offering To Lares“
ist dann wieder ein Musikstück von mehr als sieben Minuten. Perlende
Gitarrenklänge leiten in das Stück ein, das nach wenigen Momenten auch
Keyboardsounds bekommt, die nun an Musiker wie Gordon Giltrap erinnern. Es
dauert gut anderthalb Minuten bis sich eine Melodie herausschält. Ein über
weite Strecken sanftes Instrumentalstück, das in der zweiten Hälfte dann
dynamischer und rockig wird. „Dimensions Of Hope
1“ ist ein sanft rockiges Instrumentalstück, das ein leicht
proggig/jazziges Flair verströmt und durch sich wiederholende
Rhythmusmuster und Klänge dahin mäandert. Während einige Gitarren nach
Steve Hackett klingen, sorgt das Saxophon für einen weiteren Akzent. Die
zweite Version des Stückes ist etwas kürzer, rockiger und dynamischer. „Leave Nobody
Behind“ ist ein durchwachsenes Album. Das liegt daran, dass acht der 13
Stücke nur aus Gedichtsrezitationen bestehen und nur fünf Instrumentalstücke,
davon jeweils zwei Versionen des Titelstückes und von „Dimensions Of
Hope“, auf dem Album zu finden sind. Das ist für meinen Geschmack dann
doch etwas zu wenig an musikalischer Abwechslung. Stephan Schelle, August 2025 |
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