Lichtgestalt
– Tempus Fugit Die 2013 gegründete, aus dem Ruhrgebiet/Münsterland stammende Band Lichtgestalt bringt nach der selbst betitelten EP und dem Debütalbum „Motorenherz“ am 26.05.2017 ihr zweites Album auf den Markt. Thomas C. Hertz (Gesang), Der Heizzer (Gitarre), Brukke (Schlagzeug) und Lippmann (Bass) zeigen auch auf dem neuen Album, das sie sich im Umfeld von Rammstein & Co. wohl fühlen, ohne die vorgenannte Band zu kopieren. |
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Mit
fröhlichen Keyboardklängen beginnt der Opener „So kalt dein Lächeln“,
der aber schon nach wenigen Momenten in einen treibenden Song mit
kraftvollen Gitarrenriffs übergeht. In diesem Song wird schon die Nähe
zu Bands von Rammstein & Co. deutlich, wobei der Härtegrad hier nicht
ganz so hoch ist, vor allem in den Strophen nicht. Einige Hardrockelemente
werden von den Jungs genauso wie die Keyboardpassagen eingebaut, was sie
vom Rest der Szene abhebt. Das Stück ist gleichzeitig die Blaupause für
die weiteren Stücke des Albums. Nach
den harten Rhythmen wirkt das folgende „Judas“ zunächst sehr ruhig,
indem wieder Keyboards im Vordergrund stehen. Es folgen erneut
Hardrock-Elemente und ein von Thomas C. Hertz entrückter Gesang. Das
Titelstück ist eine Hardrocknummer mit eingängiger Melodieführung. Der
Rest zeichnet stilistisch das gleiche Bild. Den
abschließenden Song „Der letzte Boxer“ hat die Band dem im August
2016 verstorbenen Amateurboxer und Mundharmonika-Spieler Eckehart Lück
gewidmet. In diesem Song wird zum Ende hin der Gesang von Kathi L. übernommen.
Dieses Stück sticht aus dem Album heraus, denn es ist in weiten Teilen
von einer sanften Gitarre und einem gemäßigten Schlagzeug-Rhythmus
bestimmt. Damit haben sie einen Song im deutschen Rockpop-Stil mit
leichtem Westcoast-Flair auf dem Album, die mit einer Dylan-mäßigen
Mundharmonika ausgestattet ist. Kathi’s kindliche Stimme verleiht dem
Song dann in der letzten Minute eine weitere Note. Wem
der Härtegrad von Bands wie Rammstein zu hoch ist, aber ansonsten
Gefallen an diesem Stil findet, der sollte unbedingt Lichtgestalt
antesten, denn die Band versteht das Genre mit Hardrock-Elementen
aufzupeppen. Das geht gut ins Ohr und macht richtig Spaß. Stephan Schelle, Mai 2017 |
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