Lichtgestalt -
Motorenherz Der im Sommer 2014 erschienenen, selbst betitelten EP lässt die deutsche Rockformation Lichtgestalt Anfang April 2015 ihren ersten Longplayer unter dem Titel „Motorenherz“ folgen. Ein Dutzend Songs umfasst das Album des nordrhein-westfälischen Quartetts bestehend aus Thomas C. Hertz (Gesang), Der Heizzer (Gitarre), Brukke (Schlagzeug) und Lippmann (Bass). Neben neun neuen Songs finden sich auch die drei Stücke der EP „Entfessle den Sturm“, „Motorenherz“ und „Zölibat“ auf dem Album. |
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Da
ich die EP bereits besprochen habe, beschränke ich mich hier auf die
restlichen Songs. Nach „Entfessele den Sturm“, mit der das Album
startet, kommt mit „Tiefenrausch“ ein erster neuer Titel, der neben
dem Brachialrock von Rammstein & Co. auch einige elektronische
Elemente enthält. Hier geht es um das Thema Rausch durch Alkohol oder
andere Mittelchen und die Angst eine Grenze zu überschreiten. Ganz
humorvoll binden sie auch noch einige Sprichworte in den Text ein.
Lichtgestalt packen das Ganze in einen knackigen Song, der gut abgeht. Nach
dem kraftvollen Titelstück kommt mit „Spieler“ ein gemäßigter Song.
Erst im Refrain kommen wieder härtere Gitarrenriffs auf. Spieler erleben
immer wieder einen Adrenalin durchtränkten Kick, der sie vorantreibt und
genau das machen Lichtgestalt zum Thema. An diesem Stück zeigt sich, das
die Band sich seit ihrer EP musikalisch weiterentwickelt hat. Hardrock,
Metal, atmosphärischer Rock, all das verbinden sie in diesem Stück. Ein
schnelles Uhrticken leitet in „Der kalte Mann“ ein, das ein Lied gegen
braune Gedanken darstellt. Thomas C. Hertz sagt zu diesem Stück: „Vor allem den jungen Rechten singen wir das Lied in ihre tauben
Ohren; jenen, die sich von überkommenden Idealen und Ideologien
bespringen lassen wie ein Ministrant vom Priester, weil der ihm weißmacht,
er könne dadurch näher an seinen Gott gelangen und so seinem Leben Größe
verleihen.“ Musikalisch wandelt die Band hier wieder auf den Spuren
Rammsteins. Es
folgen weitere kraftvolle Nummern im Rammstein-Stil wie „Bereue Dich“,
„Drück ab“ und „Grau in Grau“. Daneben gibt es auch noch
Rocknummern, die eher im Hardrock verwurzelt sind wie beispielsweise
„Geh meinen Weg“, das Ohrwurmcharakter aufweist oder eine Mischung aus
Metal und Bluesrock, was sich in „Gott aus Gold“ zeigt. Den
guten Eindruck, den Lichtgestalt auf ihrer EP hinterließen haben sie auch
auf ihren ersten Longplayer „Motorenherz“ gerettet. Dabei klingt die
Band noch etwas reifer, als auf der EP. Wer auf Musik im Stile von
Rammstein & Co. steht, ohne eine Kopie der vorgenannten Band zu
erwarten, der liegt mit Lichtgestalt’s „Motorenherz“ ganz richtig. Stephan Schelle, März 2015 |
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