Les Fleurs Du Mal – Concrete Ravings
Echozone / Bob-Media (2013)
(11 Stücke, 55:41 Minuten Spielzeit)

Les Fleurs Du Mal kommen nicht etwa aus Frankreich; wie man bei dem Namen vermuten könnte, es handelt sich vielmehr um ein schwedisches Duo. Die aus Stockholm stammenden Brüder Axel und August Grim stellen den Kern des Musikprojektes dar. Daneben sind noch Erik „Lazarus“ Lazaroff (Gitarre) und Ludvig „Luger“ Haptén (Bass) als Gastmusiker bei Liveauftritten mit dabei.

Musikalisch bewegen sich Les Fleurs Du Mal, die sich im Jahr 2009 gegründet haben, im Bereich des Gothic. Nach einer EP und zwei Maxi-Singles veröffentlicht das Bruderpaar Anfang Mai 2013 nun ihr Debütalbum, das den Titel „Concrete Ravings“ trägt. Bereits auf ihrer ersten EP „I“ manifestierten sie schon ihren unnachahmlichen Klangkosmos, bestehend aus hochmelodischen Gitarren, tanzbaren Rhythmen und engagierten Texten.

Zu Beginn des Openers „A Remorseful Day“ erklingen sanfte Synthieflächen zu denen ein Text in sehr mystischer Form gesprochen wird. Sobald aber die Gitarren einsetzen wird es tanzbar und auch der Gesang erinnert jetzt an Gothic- bzw. Dark Wave-Bands wie The Cure & Co. Les Fleurs Du Mal wirken dabei aber wesentlich heller und positiver als die angesprochene Band. Das große Plus von Les Fleurs Du Mal liegt in den Melodien, die schnell ins Ohr gehen sowie die tanzbaren Rhythmen, bei denen man kaum ruhig bleiben kann.

Entweder geben die Gitarren den Rhythmus und die Melodie wie beispielsweise in „Idolatry: In Vain“ vor, oder es sind herrliche Synthiesounds und -harmonien wie im Titelstück, die sich unter die Haut schieben. Aber auch im Titelstück lassen die herrlichen Rhythmusgitarren-Muster nicht lange auf sich warten. Recht verspielte Elektronikklänge lassen sie dann im Song „Nothing“ einfließen. „Celebrity Gala“ und das abschließende „Substanceless Abuse“ sind darüber hinaus intensive Stücke, die durch ihre langsame und ruhige Art eine hypnotische Wirkung ausstrahlen.

Die CD kommt im sechsseitigen Digipack und enthält darüber hinaus noch ein zwölfseitiges Booklet mit allen Texten und einigen Fotos der Musiker.

Mit „Concrete Ravings“ hat das schwedische Duo Les Fleurs Du Mal ein wirklich klasse Debüt hingelegt, das nur so vor eingängigen Melodien strotzt. Dabei mischen die beiden Brüder ganz geschickt Gothic, Dark Wave und Synth-Pop, so dass ein sehr wohlschmeckendes musikalisches Menü entsteht. Darüber hinaus sind die Songs sehr tanzbar und machen einfach nur Spaß. Sehr zu empfehlen.

Stephan Schelle, Mai 2013