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Leap
Day – When Gravity Wins Die niederländische Band Leap Day veröffentlichte im Herbst 2025 ihr mittlerweile siebtes Album. Es trägt den Titel „When Gravity Wins”. Konzeptionell befasst sich das Album mit dem Thema des Kampfes zwischen Idealen und der harten Realität – Momente, in denen uns die Schwerkraft des Lebens zurück auf den Boden der Tatsachen holt. Sechs Tracks, die durch spezielle klangliche Übergänge miteinander verbunden sind, führen den Hörer durch diese Reise – vom digitalen Lärm zur menschlichen Reflexion. |
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Die
Band wurde am 29. Februar 2008 von dem Schlagzeuger Koen Roozen gegründet,
der unter anderem für seine Arbeit mit Flamborough Head bekannt ist.
Roozen suchte etwa zwei Jahre lang nach Musikern, mit denen er sein
eigenes Progressive-Projekt verwirklichen konnte. Bald kamen Keyboarder
Derk Evert Waalkens (u. a. King Eider), Sänger Jos Harteveld (von Pink
Floyd Project), Gitarrist Eddie Mulder (Trion, Pink Floyd Project) und
Keyboarder und Backgroundsänger Gert van Engelenburg hinzu. Die ersten
Proben und Auftritte fanden 2007 statt, aber die offizielle Gründung der
Band als „Leap Day” geht auf den 29. Februar 2008 zurück. Neu
am Mikrofon ist Roelof Beeftink, der dem Sound der Gruppe ein neues,
faszinierendes Stimmtimbre verleiht. Bereits
mit den ersten Töne des Openers „Void” zeigt Sänger Roelof Beeftink
ein raues, leicht heiseres Stimmtimbre, das sich im Verlauf aber in eine
angenehme Tonlage ändert. Das zeigt aber auch die unterschiedlichen
Qualitäten in seiner Gesangsstimme. Musikalisch vermischen die Niederländer
in diesem Stück verschiedene Prog-Stile, bei denen auch mal die Keyboards
in Richtung Supertramp weisen. Einige Gitarrenpassagen erinnern in der
zweiten Hälfte auch an RPWL. Ein starker Beginn dieses neuen Albums. Weiter
geht es mit dem Instrumental „Viral Cage“. Eine weibliche Stimme
spricht zunächst einen Text, dann legt die Band los. Ein sehr
abwechslungsreicher Track mit ausufernden Keyboard- und Gitarrensoli und
Stimmungswechseln, der in einigen Passagen auch an ihre Landsleute Kayak
erinnert. Etwas
besinnlicher wird es dann im nächsten Stück „Winter”, das mit
Pianoklängen startet, die von einigen flächigen Sounds unterlegt sind.
Es entwickelt sich nach wenigen Momenten eine sanfte Ballade, bei der der
Gesang sehnsuchtsvoll aus den Boxen schallt. In der zweiten Hälfte kommen
einige Trompetenklänge auf, die ein wenig Wehmut erzeugen. Damit liegt
der Sound auch in der Nähe von Big Big Train. „Falling
Star“ basiert auf einer wahren, düsteren Kriminalgeschichte. Der Song
startet mit Geräuschen eines Propellerflugzeuges und geht dann in einen
sehr atmosphärischen Part über. Gesanglich wird es dabei recht
emotional. Ab der Mitte wechselt die Band zu einer zeitlupenartigen
Passage, bei der man die Gedanken fliegen lassen kann. Darin verwoben ist
ein sehr atmosphärisches Gitarrensolo. „Wrinkles“ ist dagegen eine
intime Reflexion über die Vergänglichkeit. Das geht nun in Richtung
Neo-Prog. Auch
wenn es sich bei den anderen Stücken um Longtracks handelt, die teils die
Zehn-Minuten-Marke knacken, so ist doch der Abschlussrack „Pride Before
The Fall” das Kernstück des Albums, der es auf fast 23 Minuten
Spielzeit bringt. Inspiriert von der Legende der Stadt Stavoren, ist
der Titel eine Definition des Progressive Rock – von einem
bombastischen, fast dreiminütigen Auftakt über zahlreiche Tempowechsel
und atmosphärische Zwischenspiele bis hin zu kraftvollen, virtuosen
Instrumentalpassagen. Ein tolles, abwechslungsreiches Stück mit
zahlreichen Parts, bei denen zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Mit
„When Gravity Wins“ hat die niederländische Band Leap Day ein
beeindruckendes Werk eingespielt, das durch herrliche Melodien und schöne
Soli besticht. Wer auf melodischen Prog steht, der bekommt hier besten
Stoff geliefert. Stephan Schelle, Dezember 2025 |
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