Lava - Lava
 

Lava - Lava
Sulatron Records / Cargo Records (2008)
(6 Stücke, 49:31 Minuten Spielzeit)

Aus dem Hause Sulatron Records, das dem Musiker David Schmidt (aka Sula Bassana) gehört, kommt Mitte Juni der psychedelische Trip einer achtköpfigen schwedischen Band, die sich den Namen Lava gegeben hat. Ihr Erstling ist unbetitelt, trägt nur den Namen „Lava“. Zwar haben die Schweden schon eine ganze Reihe an Konzerten gegeben, bis auf einiger Live-Kassetten stellt diese CD aber ihr erstes Album dar.

Die sechs Stücke des Albums, deren Laufzeiten zwischen 1:35 und 16:13 Minuten liegen, bestehen hauptsächlich aus Improvisationen, die im Studio aufgenommen wurden. Stilistisch bewegen sich die acht Schweden, deren Gründer sich bereits im Jahr 2003 gefunden haben, im Psychedelic-Rock.


Der erste Track „Pa Trot Joaren“ hat neben sehr psychedelischen Inhalten vor allem durch die Keyboards auch Anleihen an die Musik eines Bo Hansson. Ein treibendes Schlagzeug sowie der Bass und die Gitarre peitschen das Stück unaufhörlich nach vorne. Es entwickelt sich eine hypnotische Atmosphäre die eine hohe Sogwirkung hat. Wie in einem Strudel wird man durch die hypnotisch/psychedelischen Sounds immer tiefer in den Track hineingezogen.

Basslastig und mit einem Orgelsound, wie aus den 70’ern, so beginnt „Glenn“. Das klingt zunächst recht retromäßig. Auch die eingestreuten Gitarrenriffs wirken wie aus den frühen Tagen des Psychedelic. Erst langsam steigen die einzelnen Musiker ins Geschehen ein, so als würden zunächst noch die Instrumente eingestimmt oder als würden sie sich einspielen. Aus diesem recht wohldosierten Chaos entwickelt sich dann so langsam eine Struktur, deren Wurzeln aber immer noch in den frühen 70’ern zu suchen ist. Auch in diesem Stück sorgen Rhythmus und die abgehobenen Sounds dafür, dass man in einen hypnotischen Strudel gerät, aus dem man sich kaum herausreißen kann. Auch wenn diese Art von Musik nicht meine Baustelle ist, so benebelt sie doch meine Sinne und hält mich eine Weile gefangen.

Recht elektronisch (erinnert mich irgendwie an Ashra, ohne diese ganz dominanten Gitarren von Manuel Göttsching) beginnt „T-Bone“. Dieses Stück hat eine recht monotone Struktur, die sich lediglich in der Schnelligkeit der sich immer wiederholenden Riffs verändert. Auch die anderen Stücke haben ähnliche Strukturen aufzuweisen, kommen aber teils auch recht schräg daher, wie in „Det Lyckliga Hongot“.

Lava bietet improvisierten Psychedelicrock in Reinkultur. Einige Sachen, wie die ersten beiden Tracks, gefallen mir ganz gut, mit dem Rest tue ich mich etwas schwer, was aber daran liegt, dass diese Art von Musik nicht zu meine Favoriten gehört. Wer die Band mal antesten möchte, der kann dies auf deren Myspace-Seite www.myspace.com/lavagbg tun.

Stephan Schelle, Juni 2008

   

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