Lars Kutschke – Brasov Tales
Timezone Records (2025)

(5 Stücke, 24:31 Minuten Spielzeit)

Lars Kutschke ist ein Songwriter und Gitarrist, der in seinen Songs Blues, Rock, Folk, Soul, Gospel und Jazz verarbeitet. Der Dresdner Musiker ist seit 2018 Gast des Jazz- und Bluesfestivals im rumänischen Braşov. Am 20.06.2025 erscheint die EP „Braşov Tales“, deren meiste Stücke während der Aufenthalte im Sommer in Rumänien entstanden sind. Dabei hat sich Kutschke von Orten, Stimmungen und Begegnungen inspirieren lassen.


Die EP erscheint als CD-Version in einem vierseitigen Digipak. Fünf Instrumentalstück finden sich darauf, die zusammen mit Chris Coleman (Schlagzeug), Till Sahm (Orgel, Fender Rhodes, Synthesizer, Streicherarrangements), Tom Götze (E-Bass, Kontrabass), Michal Skulski (Tenorsaxophon), Dave Hobeck (Trompete), Veronika Lauer (Viola), Felicitas Wehmschulte (Violine) und Aidos Abdullin (Cello) eingespielt wurden.

Alle Lieder sind in Töne übersetzte Geschichten. Und Lars Kutschke - geprägt von einer Kindheit, in der man sich vor einen Plattenspieler setzte und gebannt lauschte - empfiehlt ein chronologisches Hören durch die fünf Kapitel seiner „Braşov Tales“.

Mit dem gut siebenminütigen „Ada In An Uber“ beginnt die EP. Das Stück bietet Jazzrock mit einem herrlichen Groove. Das erinnert auch an Bands wie Passport oder Pat Metheny, da Kutschke hier sehr melodisch vorgeht. Die Gitarre übernimmt in dem Stück die Melodieführung, während ein sehr markant gespielter Bass für den Groove sorgt. Eine klasse Nummer, die zum Ende hin noch richtig rockig wird und ein wenig Melodic Rock-Flair verströmt.

„Kite City feat. Michal Skulski“ geht dann etwas heftiger zur Sache, was den Beat anbelangt. Hier wird es sehr jazzig mit funkigem Rhythmus. Und auch das Saxophonspiel von Michal Skulski schlägt in diese Kerbe.

In „Green Hill View“ geht es dann etwas getragener zur Sache und es kommt eine Spur Blues ins Spiel, die sich mit atmosphärischen, jazzigen Gitarrenklängen vermischt. Die Orgel bringt dann auch noch eine Prise 70’er Jahre-Rock mit ins Spiel. Eine sehr schöne, abwechslungsreiche Nummer, die mehrere Stile miteinander verbindet und zum Ende hin auch an Drive gewinnt.

„Hardly Ever“ startet mit einer sehr funkig/souligen Gitarre. Nach wenigen Momenten tritt dann aber wieder der Jazzsound (durch die Keyboards) an die vorderste Stelle. In diesem Stück wechseln Kutschke und seine Mitstreiter zwischen rhythmischen/perkussiven und dann wieder melodischen Passagen.

„Nicu“ beschließt dann die EP mit einem akustischen Gitarrenintro. Nach einigen Momenten kommen dann Perkussion und Pianoklänge auf, die in den jazzigen Part überleiten. Die Akustikgitarre übernimmt dann wieder die Melodieführung, was ein mediterranes Flair verströmt.

„Braşov Tales“ ist eine sehr schöne EP des deutschen Musikers Lars Kutschke auf der er melodischen Jazz mit weiteren Elementen vermischt. Ein sehr atmosphärisch dichtes Klangbild, das Appetit auf einen Longplayer macht.

Stephan Schelle, Juni 2025

   

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