Lake – Wings Of Freedom

Lake – Wings Of Freedom
Mad As Hell Productions / Cargo (2014)
(10 Stücke, 44:38 Minuten Spielzeit)

Die deutsch/britische Rockband Lake schaffte es mit ihrem selbst betitelten Debüt im Jahr 1976 für Furore zu sorgen, was auch an solchen Songperlen wie „On The Run“, „Time Bomb“ und „Jesus Came Down“ liegt, die auch heute noch im Radio laufen. James Hopkins-Harrison (Gesang), Alex Conti (Gitarre, Gesang), Geoffrey Peacey (Keyboards, Gesang) Dieter Ahrendt (Schlagzeug, Percussion, Gesang) und Martin Tiefensee (Bass) gehörten damals zur Gründungsformation, die sich musikalisch am amerikanischen Westcoastrock orientierte.


40 Jahre sind seit der Gründung vergangen, zehn Alben in der Zwischenzeit erschienen und nach einigen Besetzungswechseln bringen Lake in der Formation Alex Conti (Gitarre), Ian Cussick (Gesang), Schlagzeuger Mickie Stickdorn (er hat u. a. schon bei Inga Rumpf, Heinz Rudolf Kunze, Peter Schilling, Jennifer Rush und Falco gespielt), Keyboarder Jens Skwirblies (u. a. Ex-Söhne Mannheims, Rolf Stahlhofen, Bobby Kimball) und Bassist Holger Trull (Joachim Witt, Booze Band, Rosebud) unter dem Titel „Wings Of Freedom“ das mittlerweile elfte Album am 07.02.2014 heraus.

Vorweg kann der Band schon einmal bescheinigt werden, dass sie immer noch so frisch und locker klingen wie in den Anfangstagen. Gute-Laune-Musik gibt es gleich im Opener „Passionate Eyes“, bei dem südamerikanische Rhythmen auf funkige Gitarren und mehrstimmigen Satzgesang treffen. Das ist gut gemachte Popmusik für herrliche Sommertage. Und wenn dann Alex Conti im Mittelteil ein Gitarrensolo anstimmt, dann kommt auch eine rockige, bluesige Note mit ins Spiel.

Dem folgt dann die herrliche Ballade „Silvia“, die mit ihrer traumhaften Melodie unter die Haut geht. Funky Gitarren und der mehrstimmige Gesang - mit leicht souligen Anleihen - sorgen in „Die Just A Little“ für eine wohlige Atmosphäre. Recht funkig zeigt sich auch „Stone Crazy“.

Mit der Ballade „Nightbirds“ bietet das Album dann noch eine Hommage an den 1991 verstorbenen ehemaligen Sänger der Band, James Hopkins-Harrison. Den Song hat die aktuelle Band neu eingespielt und dann mit dem Gesangspart Hopkins-Harrison’s versehen. Es klingt so als, ob der Song genau so aufgenommen wurde, versprüht aber eine gewisse Nostalgie.

Eine weitere Hommage wird dem amerikanischen Musiker Ted Nugent zu Teil. Lake haben ihm den Titel „Ted Nugent And The Gunners Blues“ gewidmet. Eine wunderbare Bluesrocknummer, bei der Alex Conti an der Gitarre glänzt. Mit „Gin And Tonic“ ist noch eine Ballade im Westcoast-Stil auf dem Album. Rock’N’Roll wird dann in „Ninteen Sixties Man“ mit einer gehörigen Portion Country gemischt. Das softe, bluesige „Freewheeling“ und das rhythmische „Wings Of Freedom“ beschließend schließlich das Album.

Lake legen mit ihrem 2014’er Album immer noch die Frische und Lockerheit an den Tag, die sie in den 70’er Jahren so erfolgreich machte. Ein klasse Album, das Westcoastrock mit Blues, Funk und südamerikanischen Rhythmen verbindet. Eine tolle Mischung die immer noch Spaß macht.

Stephan Schelle, Januar 2014

   

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