Krokus –
Adios Amigos – Live @ Wacken Die Schweizer Rockformation Krokus um Mastermind Chris von Rohr gehört seit vielen Jahren zu den Top-Bands der Hardrock-Szene. Unter dem Titel „Adios Amigos“ befinden sich Krokus seit 2019 auf permanenter Abschiedstour, die aber - wie bei so vielen Bands - in 2020 durch das Corona-Virus unterbrochen wurde. Davon lassen sich die Schweizer aber nicht bremsen, denn die Shows sollen weitergehen. Frontmann und Sänger Marc Storace: „Wir werden diese Tour auf jeden Fall, wann immer das auch sein mag, zu Ende führen.“ KROKUS wollen ihren Weg würdig und richtig zu Ende gehen. „Da ist noch zu viel Spass und Power drin. - It’s not over till it’s over“. |
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Krokus
wurde mit diesem Auftritt schon das zweite Mal die Ehre zu Teil in Wacken
aufzutreten. Krokus, die in ihrer
46-jährigen Karriere weltweit über 2.000 Konzerte spielten, erlebten
einen ihrer stärksten Momente überhaupt. Dazu Chris von Rohr: „Es war
ein magischer Tag für uns! Wir spürten vom ersten Song an, dass diesmal
Feeling, Connection und Sound stimmten. Fazit: Es war eine einzige
Hardrock-Party.“ Und Fernando von Arb ergänzt: „Oft werden ja die
besten Konzerte nicht aufgenommen, oder irgendwas läuft technisch schief.
Hier passte einfach alles.“ Neben
einer Audioversion auf CD liegen die 14 Stücke des Konzertes auch auf
einer DVD bei. Der Sound auf der DVD ist nur in Dolby Digital 2.0 verfügbar.
Leider ist die DVD so kopiergeschützt, dass sie sich auf keinem PC
abspielen lässt. Bei mir funktionierte das jedenfalls auf zwei
unterschiedlichen Rechnern nicht. Das erschwerte mir ein wenig die
Beschreibung direkt am Rechner. 2017
haben sie das Album „Big Rocks“ mit Coverversionen bekannter Rocksongs
eingespielt. Davon waren in Wacken natürlich auch einige im Programm. Das
Hauptset bestand aber aus eigenen Stücken, die im Laufe ihrer langjährigen
Karriere entstanden sind. Dabei stand der Fokus vor allem auf den
erfolgreichen Jahren 1979 bis 1983, von denen allein neun der 14 Titel
stammen. Die
Band bestehend aus Mandy Meyer (Gitarre), Chris von Rohr (Bass, Gesang),
Marc Storace (Gesang), Mark Kohler (Gitarre), Fernando von Arb (Gitarre,
Gesang) und Flavio Mezzodi (Schlagzeug) legten bei dem Gig mit ihrem
Opener „Headhunter“ mit stakkaoartigem Schlagwerk und kraftvollen
Riffs der drei Gitarristen gleich richtig los, als wollten sie keine
Gefangenen machen. Marc Storace zeigte dass er immer noch ein guter
Performer ist und ne richtige Rockröhre hat. Auch wenn die Band noch im
Hellen auftreten musste, so hatte sie das Publikum doch sehr schnell in
ihren Bann gezogen, denn schon beim zweiten Song „Long Stick Goes
Boom“ vom 82’er Album „One Vice At A Time” war das Publikum da,
nicht nur weil jetzt auch die Pyroshow neben der Sonne für heiße Atmosphäre
am Publikumsrand sorgt. Krokus
sind seit jeher bekannt dafür immer mal wieder einen Rockklassiker in
ihrer ganz eigenen Version zu Covern. Der erste Coversong ist dann
„American Woman“ der kanadischen Rockband The Guess Who aus dem Jahr
1970, dem sie hier ein kraftvolles Hardrockgewand verpassen. Danach setzen
sie sofort mit einem ihrer Klassiker „Hellraiser” nach. Einen
Gruß an die verstorbene Rocklegende Lemmy Kilmister schicken sie dann mit
„Winning Man”, einem wie Chris von Rohr sagt, Favoriten des einstigen
Motörhead-Frontmannes, gen Rockhimmel. Nach „Hoodoo Woman”,
„Fire” und „Bedside Radio” kommt dann mit „Rockin’ In The Free
World” ein Neil Young-Klassiker, dem die Schweizer in ihrer Version noch
mehr Druck verleihen, was dem Song sichtlich gut steht. Gänsehaut kommt
auf, wenn das Publikum hier in den Refrain einsteigt. Mit
„Eat The Rich”, „Easy Rocker” und „Heatstrokes” geht es dann
wieder weiter in die Vergangenheit zurück, gefolgt von „Drumdög On The
Loose”, einem mehrminütigen Schlagzeugsolo von Flavio Mezzodi, bei dem
er das Publikum ganz schön anheizt. Das Konzert endet dann mit einer
rockigen Fassung des Bob Dylan Klassikers „Quinn The Eskimo“ das
Manfred Mann’s Earthband zum Welthit machte. „Adios
Amigos – Live @ Wacken” der Schweizer Hardrockband ist ein klasse
Konzertmitschnitt, der einem die momentane Lockdown-Zeit ein wenig
erleichtert. Die Band zeigt, dass sie nach gut 45 Jahren immer noch unter
Dampf steht und es versteht ein Publikum mitzureißen. Also macht es euch
auf der Couch gemütlich und headbangt, dass die Schuppen fliegen. Stephan Schelle, Februar 2021 |
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