Krohnband – Traveller In Between

Krohnband – Traveller In Between
Krohn Music / Eigenvertrieb (2012)
(10 Stücke, 43:55 Minuten Spielzeit)

Krohnband nennt sich eine vierköpfige Formation aus deutschen Landen. Die Band ist nach ihrem Mastermind, Gitarrist und Sänger Hans Peter Krohn benannt. Er zählt zu den kunstfertigsten zeitgenössischen Gitarrenspielern in München. Zusammen mit Theo Degler (Akkordeon, Keyboards), Christoph V.meiser (Bass) und Christian Springet (Schlagzeug, Gesang) bilden sie das Stammgerüst der Krohnband. Daneben wirkten auf dem neuen Album „Traveller In Between“ noch als Gäste Otto Staniloi (Tenor Saxophon), Carolyn Breuer (Alt Saxophon), Conny Kreittmayr (Backgroundgesang) und Michael Högl (Perkussion, Backgroundgesang) mit.


Seit elf Jahren spielen die Musiker Krohn, V.meiser und Springet schon zusammen (in der Clubband Midnightwalkers). Nach dem Eintritt von Theo Degler verfolgen sie nun das Ziel, das umfangreiche Repertoire, das sich aus bestehenden und neuen Stücken angesammelt hat, zu verarbeiten und zu veröffentlichen. Das Ergebnis ist die CD „Traveller In Between“.

Neben neun eigenen Stücken findet sich dann auch noch eine Interpretation des J.J. Cale-Songs „The Sensitive Kind“ auf dem Album. Das die Band von Bands wie Steely Dan, Lou Reed oder auch den Dire Straits beeinflusst wurde, kommt ansatzweise auch in den Stücken hervor, die eigene Handschrift steht dabei aber deutlich im Vordergrund.

Musikalisch zeigt sich die Krohnband auf sehr hohem Niveau. Bluesig und mit einem groovigen Rhythmus (mit Funkappeal) kommt die Musik der Krohnband schnell ins Ohr. Die Musiker verstehen es einige Klänge in die Musik einzuweben, die einem recht bekannt vorkommen, ohne sie sofort verorten zu können. Das macht aus ihnen etwas Vertrautes und doch Unbekanntes. „Spill My Love“ ist ein guter bluesiger Einstieg und das folgende „Hoochie koo“ schleicht sich sofort ins Ohr. Zu dem Gitarrenlastigen Rock passt darüber hinaus der Einsatz des Saxophons sehr gut. Ich kann mir diese Musik gut bei einem gepflegten Bier in einer Musikkneipe vorstellen, während die Band auf der Bühne lässig an den Instrumenten agiert.

Nach amerikanischem Rock klingt das Stück „Still Of The Night“ (hat was von einer Mischung aus Bruce Springsteen und Billy Joel, wobei mir aber Hans’ Stimme etwas dünn rüber kommt). Der Rhythmus des Instrumentals „Canico“ hat zunächst was von NDW der Marke Spliff, doch sobald die Akustikgitarre einsetzt und der Rhythmus auch jazzige Parts annimmt, dreht sich der Sound in eine andere Richtung. Das ist eine recht eigenartige Mischung, die aber komischerweise funktioniert.

„The One“ ist eine Jazz-Nummer wie aus einer verrauchten Bar, während „Shadows On The Corner“ sehr verträumt und romantisch beginnt, um sich dann in eine schöne bluesige Rocknummer zu verwandeln.

Das die Musiker und allen voran Hans Peter Krohn (er hat unter anderem Musik für Film und Fernsehen gemacht - darunter für „Kehraus“ und „Monaco Franze“) Könner ihres Faches sind, das hört man der Produktion von „Traveller In Between“ deutlich an. Darüber hinaus ist die CD auch klangtechnisch sehr gut umgesetzt worden. Ein gutes Debütalbum das grooved und bluesig rüberkommt.

Stephan Schelle, März 2013

   

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