Krankheit - Sanatorium

Krankheit - Sanatorium
Echozone / Soulfood (2013)
(12 Stücke, 48:12 Minuten Spielzeit)

Wenn sich eine Band den Namen Krankheit gibt und die Bandmitglieder mit einer merkwürdigen Bemalung im Gesicht, die nicht wirklich gesund aussieht, von den Pressefotos herabblicken, dann scheint es sich schon um eine recht eigenartige und verrückte Truppe zu handeln. Im Sommer 2011 gründeten Tony Gassner (Schlagzeug, Programmierung) und Christian Präauer (Gesang, Programmierung) die Band Krankheit.


Bald schon komplettierten Pearcy Haubenwaller am Keyboard und Dave Knoll an der Gitarre die Band. Die erste EP „Menschenfänger“ erschien am 11.11.2011. Im Winter 2012 entschlossen sich Dave und Pearcy, aus privaten sowie beruflichen Gründen die Band zu verlassen Mit Roy Preissler an der Gitarre hat Krankheit nun ihren Sound neu geprägt.

„Sanatorium“ ist das erste Album der Band. Dieses besteht aus den sechs Songs der EP „Menschenfänger“, die für das Album noch einmal von den drei Musikern überarbeitet wurden, sowie aus sechs ganz neuen Stücken. Stilistisch ordnet sich Krankheit im Dark-Industrial-Metal ein. Die Band bezeichnet ihre Musik mit den Worten: hart, melodisch, düster, krank. Charakteristisch für den Stil der Band ist es, alte Stücke und Melodien vergangener Epochen (Mozart, Beethoven, Brahms u. a.) wieder auferstehen zu lassen und diese mit dem Krankheit-Sound zu vereinigen.

Was der Pressetext da vorgibt klingt sehr interessant, also rein mit der CD in den Player. Die ersten sechs Stücken sind der EP „Menschenfänger“ entnommen. Düstere Schläge wie in einer Fabrik sind zu Beginn von „Tausendfüssler“ zu hören. Dazu singt Christian mit sehr düsterer Stimme, die an Bands der Marke Rammstein erinnert. Dann kommen Stakkato artige Rhythmen hinzu.

In „Figaros Schlachtfest“ kommen dann erstmals Sounds nach vorne, die an klassische Werke erinnern und darüber legt die Band ihren harten metallischen Sound, der mit Wahnsinnstreibendem Gesang unterlegt ist. Und genau so zeigen sich auch die restlichen Stücke. Mir ist das zu entrückt und zu durcheinander.

Mit der Musik auf dem Album „Sanatorium“ begibt sich das Trio von Krankheit ins Terrain von Bands wie Rammstein. Das ist nicht wirklich neu. Die Kombination aus klassischen Werken und dem Krankheit-Sound ist aber an mehreren Stellen zu spüren, allerdings steht der harte Sound der Band klar im Vordergrund. Gelegentlich blitzen die klassischen Momente hervor und machen aus der Musik etwas ganz eigentümliches und einzigartiges. Ob das aber reicht, das muss der Hörer selbst entscheiden.

Stephan Schelle, Januar 2014

   

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