Kosmodome -
Kosmodome Die norwegische Art-/Progrockszene ist in den letzten Jahren merklich gewachsen. Immer wieder kommen neue, sehr viel versprechende Bands ans Licht, die die Art-/Progszene bereichern. Neuestes Beispiel ist die Band Kosmodome aus Bergen, die im Dezember 2021 mit ihrem selbst betitelten Debüt aufwartet. |
||||
Die
Band sagt über das Album Folgendes: „Unser Ziel ist es, den Hörer in
den Kosmodom zu ziehen, in all seiner Vielfalt. Während des gesamten
Albums verweilen wir im Melodischen und Groovigen; eine Basis für tiefe
Tauchgänge in massive, schwere Klanglandschaften und spacige Atmosphären.
Die instrumentalen Abschnitte stehen im Mittelpunkt unserer musikalischen
Erzählung und werden durch unsere lyrischen Themen unterstützt:
Introspektion und Staunen, Nachdenken über den Zustand des Menschen und
Frustration über die heutige Gesellschaft.“ Das
Album beginnt mit dem 1:13minütigen Opener „Enter The Dome“, das als
Intro des ersten richtigen Songs, dem 6:34minütigen „Retrograde“
dient und nahtlos in diesen übergeht. Schon in den ersten Minuten trifft
Art- auf Stonerrock. In „Retrograde“ treffen atmosphärische auf
druckvolle Passagen. Das bewegt sich aber immer in einem melodischen
Rahmen, auch wenn hier und da einige Breaks erfolgen und neue Wege
eingeschlagen werden. Die Band lässt sich in den Instrumentalpassagen
viel Zeit, was den Songs recht gut tut. Druckvolle
Riffs und ein vorantreibendes Schlagwerk bestimmen das 3:39minütigen
„Hypersonic“. Ein klasse Track, der vor allem in den
Instrumentalpassagen seine hypnotischen Momente hat. Das erste Riff im
siebenminütigen „Deadbeat“ lässt mich spontan an Golden Earring‘s
„Radar Love“ denken, doch dies ist ein Trugschluss, der schon nach
einem kurzen Moment aufgelöst wird. Es handelt sich um einen straighten
Rocksong mit eingestreutem, atmosphärischem Teil. Zum Ende hin wechselt
das Ganze in einen sehr schönen perkussiven Part, der ein wenig
Santana-Feeling aufkommen lässt. Dem folgt mit dem 4:48minütigen
„Waver I“ ein heftiges Brett, in dem Kosmodome eine Wall Of Sounds
hochziehen. Im
abschließenden „Orbit“, dem mit 8:49 Minuten längstem Track des
Albums, wechseln Kosmodome zwischen sehr schönen melodischen, atmosphärischen
Parts und recht heftigen Riffs. Da stehen sich Gegensätze gegenüber die
aber recht gut angeordnet wurden und einen ansprechenden Abschluss des
Albums darstellen. Mit
ihrem selbst betitelten Album ist der norwegischen Band Kosmodome ein
tolles Debüt gelungen. Da zeigt sich, dass Norwegen ein guter Nährboden
für gut gemachten Artrock ist. Stephan Schelle, November 2021 |
||||