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Kornmo
- Vårjevndøgnsnatt Kornmo ist eine norwegische progressive/symphonische Instrumentalband mit musikalischen Wurzeln in den frühen 70er Jahren, wobei der Schwerpunkt auf der Melodie liegt. Die Ursprünge der Band lassen sich bis Mitte der 70er Jahre zurückverfolgen, als der Bassist Nils Larsen und der Gitarrist und Keyboarder Odd-Roar Bakken begannen, zusammen zu musizieren. Seit 2015 spielen sie unter dem Namen Kornmo, zusammen mit Anton Larsen am Schlagzeug. Am 15.11.2024 erschien ihr mittlerweile viertes Album „Vårjevndøgnsnatt“. |
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Die Musik auf dem Album
ist – wie bei den Vorgängeralben – instrumental gehalten und so müssen
sich die Hörer dann ihr eigenes Kopfkino zur Story machen. Mit Akustikgitarre, der
nach wenigen Momenten eine Orgelharmonie folgt, läutet das Duo den
ersten, 17:38minütigen Track „Sendebud fra vest“ ein. Das ist alles
sehr lieblich und harmonisch angelegt. Nach etwa zwei Minuten kommt dann
eine rockige Note ins Spiel, sobald das Schlagzeug einsetzt. Jetzt ist man
im melodischen Rock der 70’er Jahre angekommen. Das Duo walzt das Stück
dann ziemlich aus und verändert einige Male die Struktur und den Rhythmus
ohne die Grundstimmung zu durchbrechen. Nach gut elf Minuten kommen dann
leicht folkig/irische Klänge auf, die das Thema unterstützen. Das hält
aber nur kurz an. Zum Ende hin werden Piano- und Mellotronmotive
miteinander verbunden. Das mag man vielleicht alles etwas langatmig,
ausufernd und zu glatt finden, ist aber im symphonisch/melodiösen Rock
der 70’er angesiedelt. Wer aber diesen Stil mag, der kommt schon auf
seine Kosten. Und mit „Huldras
hale“ das es auf 19:20 Minuten bringt, geht es gleich mit dem nächsten
Longtrack weiter. Das Stück beginnt zunächst recht ruhig und entwickelt
dann nach etwa dreieinhalb Minuten etwas mehr Druck. Kornmo verbinden hier
mittelalterliche Klänge (die durch Bläsersounds erzeugt werden) und
sanft rockende Passagen miteinander. Nach ca. fünf Minuten kommen dann
druckvollere Orgel-, Gitarren- und Schlagzeugpassagen auf, die aber nur
ein kurzes Zwischenspiel darstellen. Nach nicht ganz sieben Minuten wird
es dann ein wenig jazzig und die flötenartigen Mellotronsounds, die dann
einsetzen, erwecken ein sanftes Tull-Flair. Die Band wechselt immer wieder
zwischen sehr ruhigen und lieblichen sowie druckvollen, rockigen Passagen. Auch im 15:36minütigen
„Den dype skogen“ sind einige mittelalterlich wirkende Klänge zu
vernehmen, die mit 70’er Jahre-Rock verbunden werden. Und nach ca.
viereinhalb Minuten kommt dann auch noch für einige Momente eine
Kirchenorgel ins Spiel. Die weiteren Stücke schlagen in dieselbe Kerbe. Kornmo haben mit „Vårjevndøgnsnatt“
ein weiteres Instrumentalalbum geschaffen, das sich vorwiegend im
symphonischen/proggigen Rock der 70’er Jahre bewegt. Einiges ist etwas
zu langatmig und ausufernd, hat aber auch seinen Reiz, vor allem wenn man
im Rock der 70’er verortet ist. Hier empfehle ich zunächst in das Album
hinein zu hören. Stephan Schelle, Januar 2025 |
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